Auch das Anzapfen des wohl letzten Fasses seiner 24-jährigen Amtszeit absolvierte Bürgermeister Hermann Acker im Zusammenspiel mit Ortsvorsteher Martin Karsten bravourös. Foto: Holzer-Rohrer

Der Bochinger Biergarten erlebt einen Auftakt der Superlative. Er erfreut sich auch in diesem Jahr ungebrochener Beliebtheit und wird am Samstag mit einer lauen Sommernacht belohnt, in der es heiß hergeht.

Lange bevor Bürgermeister Hermann Acker am Samstag das letzte Bierfass in seiner Amtszeit anstach, suchten die Besucher nach zusätzlichen Sitzgelegenheiten, formierten sich zu Grüppchen unter Bäumen, bildeten Trauben um den Bierbrunnen, richteten sich ein am langen Stehtisch mit dem besten Blick über das gesamte Festgelände und verteidigten ihren Platz bis in die Nachtstunden.

„Ein schöneres Bild gibt es nicht“ – so Hermann Acker mit Blick auf die über eintausend Besucher des Bochinger Biergartens 2023, die so viel Freude und Fröhlichkeit ausstrahlten.

Der goldene Gerstensaft floss nur so in die Gläser

Auch Ortsvorsteher Martin Karsten konnte nicht umhin, diese so beeindruckende Stimmung aufzugreifen, die sich um die Trichtinger Bauernkapelle aufgebaut hatte. Neun Jahre lang hat sie dieser Open-Air-Veranstaltung die Treue gehalten, bringt permanent eine große Fangemeinde mit und ist seit 2013 Garant, dass der Festauftakt ein nicht Signal für die kommenden Tage aussendet.

Wie erwartet, setzte die laue Sommernacht der Eröffnung die Krone auf. Letztmalig als Gespann aus Bürgermeister und Ortsvorsteher ließen Acker und Karsten den goldenen Gerstensaft für die Musiker und die Mitglieder des Festausschusses in die Gläser laufen.

Wenn Petrus mitspielt, eigenen Campingstuhl mitbringen

Was hier an Vorarbeit und während der zehn Festtage geleistet werde, sei gigantisch. Darüber könne man sich als Stadt Oberndorf nur freuen, sagte Bürgermeister Acker. Karsten hatte das Bedürfnis, sein Ausschuss-Team auf die Bühne zu holen, um ihm zu danken, dass es seit Jahren für dieses Fest geradestehe. Er dankte den über 400 Helfern – und den Sponsoren die es ermöglichten, 14 Formationen unter Vertrag nehmen zu können, ohne Eintritt zu erheben.

Nun dürfe man sich auf tolle Festtage freuen. Wenn auch Petrus weiterhin mit von der Partie sei, empfehle es sich, vorsichtshalber den eigenen Campingstuhl mitzubringen.

Bei moderateren Abendtemperaturen musikalisch eingeheizt

Eine schweißtreibende Angelegenheit wurde der Auftritt der Biraböhmischen Blasmusik aus Schömberg, bei schwüler Wetterlage bestritten sie den Samstagnachmittag mit eine Mischung aus Festzeltmusik, Soloparts, Gesangs-und Showeinlagen.

Die Saustallmusikanten waren am Abend besser dran, aber sie heizten musikalisch ein. Klassisch der Einstieg, und später ging die Musikliteratur von der Tradition in die Moderne, mit Rock und Pop der Blasmusik in die Nacht.

Dass Blasmusik in kleiner Besetzung durchaus groß rauskommt, dafür sorgte „The Polka Seven“, die den Sonntagmorgen bestritten – mit einem Mix aus typischer Blasmusik und modernen Arrangements – teilweise aus eigener Feder. Bei bester Stimmung feierten die Schwarzwaldschlawiner ihre Premiere und rundeten Tag drei des Biergartenfestes ab, welches sich unverminderter Anziehungskraft erfreut.