Das große Los: Hans-Joachim Ahner, der Leiter des Oberndorfer Kultur- und Sportamtes, präsentiert den Papierstreifen mit dem Namen AC Mailand. Foto: Lupfer Quelle: Unbekannt

Oberndorf - 17 Jahre mussten ins Land gehen, ehe erstmals eine italienische Mannschaft dem internationalen Oberndorfer U19-Turnier südländisches Flair verleiht

Oberndorf - 17 Jahre mussten ins Land gehen, ehe erstmals eine italienische Mannschaft dem internationalen Oberndorfer U19-Turnier südländisches Flair verleiht. "Der AC Mailand ist bei unserem Turnier dabei", verkündete Organisator Oliver Hauer mächtig stolz bei einer Pressekonferenz und der Auslosung im Oberndorfer Rathaus.

Und das Tolle daran – die Oberndorfer mussten sich für diesen Deal nicht einmal, wie in der Vergangenheit, die Finger blutig telefonieren. Hauer: "Jeder, der sich mit unserem Turnier auskennt, weiß, wie schwierig es in der Vergangenheit war, an die Italiener heranzukommen." Diesmal erhielten die Oberndorfer für ihr Turnier vom Freitag, 6., bis Sonntag, 8. August, unerwartete Schützenhilfe durch den spanischen Weltklub FC Barcelona.

"Eine solche Chance konnten wir uns nicht entgehen lassen"

"Wir hatten die Spanier bereits wieder eingeladen. Doch aufgrund anderer Verpflichtungen mussten sich kurzfristig absagen", erklärte Hauer, "aber sie haben uns Ersatz verschafft, denn wenig später ging eine E-Mail vom AC Mailand bei uns ein, indem die Rosso Neri wegen einer Turnier-Teilnahme anfragten." Logisch, dass Hauer und seine Mitstreiter blitzschnell Nägel mit Köpfen machten, "denn solch eine Chance konnten wir uns nicht entgehen lassen."

Die Mailänder, bei denen Ex-Profi Giovanni Stroppa das Trainingszepter schwingt, sind aber nicht der einzige Kracher, den die Oberndorfer in diesem Jahr bieten. Mit Manchester City gibt der derzeit wohl ambitionierteste Klub der englischen Premier League seine Visitenkarte ab.

"Da können sich die Zuschauer auf eine ganz tolle Mannschaft freuen, denn die haben 18 Jugend-Nationalspieler in ihren Reihen", freut sich Oliver Hauer auf diesen Leckerbissen von der Insel.

Premiere in Neckarstadion feiert in diesem Jahr mit Zenit St. Petersburg erstmals eine russische Mannschaft. Das Team zählt in Sachen Jugendarbeit zu den besten des Landes und "wird bestimmt Farbe ins Turnier bringen", erwarten die Organisatoren.

Wieder dabei ist in diesem Jahr auch eine Mannschaft aus der Region – das "Team Schwarzwald". Sie tritt in die Fußstapfen der Bezirksauswahl, "die", so Hauer, "aus verbandstechnischen Gründen nicht mehr auftreten darf." Dadurch können im "Team Schwarzwald" aber auch Nachwuchskräfte eingesetzt werden, die nicht mehr im Bezirk Schwarzwald spielen, wie die beiden Oberndorfer Manuel Bühl und Marc Bauer, die zuletzt beim TuS Ergenzingen in der B-Jugend Bundesliga-Luft schnupperten. "Die Mannschaft wird sicherlich auf einiges Interesse stoßen", glaubt Oliver Hauer.

Natürlich ist in diesem Jahr der Titelverteidiger wieder mit von der Partie: Vitoria Bahia aus Brasilien. Hinzu kommen die beiden Westklubs Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen. Und das der Sportclub Freiburg seine Aufwartung macht, versteht sich beinahe von selbst.

Komplettiert wird das Feld der zehn Mannschaften durch den französischen Klub AJ Auxerre, ebenfalls bekannt für seine ausgezeichnete Jugendarbeit, und erstmals durch den Deutschen Meister von 2009, den VfL Wolfsburg.

Vergeblich suchen werden die Jugendfußballfans in diesem Jahr den VfB Stuttgart, sonst eigentlich immer fester Bestandteil des Turniers. "Es gab im Vorfeld ein paar kleine Unstimmigkeiten, die den VfB zu einer Absage bewogen haben", versuchte der SVO-Vorsitzende Axel Storz eine passende Erklärung.

Neu ist in diesem Jahr der Turniermodus

Neu ist in diesem Jahr der Turniermodus. "Wir werden in zwei Gruppen mit jeweils fünf Mannschaften spielen", erklärt Hauer, "und wir verzichten auf die bisherigen Halbfinalspiele. Die beiden Gruppenersten bestreiten das Finale, der Rest spielt um die Plätze." Die Oberndorfer erhoffen sich von diesem System einfach mehr Spannung, "denn es kann nicht mehr so viel taktiert werden. Wer gewinnen will, muss Gruppenerster werden", rechnet Hauer mit "weitaus mehr interessanten Spielen."

Geändert wurden auch die Spielorte: In diesem Jahr finden am Freitag, 6. August, vier Begegnungen auf dem Kunstrasenplatz des SC Lindenhof statt. Die übrigen Partien gehen im Neckarstadion über die Bühne. Der Platz hinter dem TVO-Sportheim bleibt diesmal außen vor. Der erste Anpfiff erfolgt am Freitag bereits um 14.30 Uhr im Stadion. Um 15 Uhr geht es auf dem Lindenhof los. Die Gruppeneinteilung:

Gruppe A: Vitoria Bahia, VfL Wolfsburg, AJ Auxerre, Zenit St. Petersburg, Borussia Dortmund.

Gruppe B: SC Freiburg, Manchester City, Team Schwarzwald, AC Mailand, Bayer Leverkusen.

Von Holger Schroeder