Ärztin Susanne Kappler-Danner klärt die Senioren über Schilddrüsen-Krankheiten auf. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder Bote

Vortrag: Seniorenclub Aistaig trifft sich im evangelischen Gemeindehaus

Oberndorf-Aistaig. Zu einem Vortrag der Oberndorfer Ärztin Susanne Kappler-Danner hatte der Seniorenclub Aistaig ins evangelische Gemeindehaus eingeladen. "Und vorne hen mer Kröpf nahange – Krankheiten und medizinische Versorgung im alten Ai-staig", lautete das Thema. Die Besucher erfuhren so einiges über die frühere ärztliche Versorgung in Aistaig und erhielten Informationen über die Funktion der Schilddrüse.

Nachdem sich die Gäste an den liebevoll herbstlich dekorierten Tischen einen Platz ausgesucht hatten, wurden sie von Gitta Schermann begrüßt. Dann servierte das Senioren-Club-Team Kaffee, Hefezopf und Butterbrezeln.

Der erste Apotheker

Lange hätten auch in Aistaig Barbiere und Kräuterfrauen Krankheiten behandelt, wusste die Aistaiger Ärztin. Allerdings, so stehe es im "Aistaiger Buch", gab es in Oberndorf bereits 1315 ein Siechenhaus und 1546 das Spital. 1797 siedelte sich die erste Apotheke in Oberndorf an und 1807 ließ sich der erste Arzt im Ort nieder. In Aistaig habe es ab 1810 eine Hebamme gegeben von der heute noch das "Hebammenwegle" zeuge, erzählte die Rednerin weiter, und um diese Zeit sei auch ein Krankenpflegeverein gegründet worden.

Erst in der jüngeren Zeit hätten Ärzte hier in Aistaig praktiziert.

Im zweiten Teil ihres Vortrages stellte Susanne Kappler-Danner mit dem "Kropfer" eine Aistaiger Narrenfigur vor, die prädestiniert für den Einstieg in ihre Ausführungen über die Schilddrüse war. Die Zuhörer erfuhren, dass der Kropf auf Jodmangel zurückzuführen und eine typisch süddeutsche Krankheit ist, aber zwischenzeitlich auch in hiesigen Gefilden seltener wurde.

Zum Ende ihres Vortrages stimmte Susanne Kappler-Danner mit den Senioren noch das Aistaiger Lied an, bevor man sich an den Tischen über das soeben Gehörte, aber auch über andere Themen in gemütlicher Runde austauschte.