Georg Egeler (rechts) führt die Gäste durch das Museum und zeigt ihnen die Waffen. Foto: Reinauer Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: Gäste vom Jagdverband Baden-Württemberg statten Waffenmuseum einen Besuch ab

Der Jagdverband Baden-Württemberg stattete dem Waffenmuseum in Oberndorf einen Besuch ab und konnte dort ein wenig fachsimpeln.

Oberndorf. In Vertretung für Museumsleiter Andreas Kussmann-Hochhalter begrüßte Georg Egeler die Gäste und führte sie zuerst in die ehemalige Klosterkirche. Egeler erläuterte, dass diese einst zur königlich-württembergischen Waffenfabrik gehört hatte.

Weiter ging es ins Waffenmuseum in den Schwedenbau. Gleich das erste Exponat entlockte einigen Jägern Ausrufe der Bewunderung. "Damals hat man schon schöne Waffen gebaut", lautete der Kommentar zur Perkussionsjagdbüchse mit poliertem Holzgriff. Weiter ging es zu den Steinschloss- und Vorderladergewehren, die später zu Perkussionswaffen umgebaut wurden.

Paul und Wilhelm Mauser waren zwei Lehrlinge bei der königlichen Waffenfabrik und konstruierten die Hinterladerkanone, bevor sie die Waffenfabrik übernahmen. Sie ersetzten die veraltete Schmiedetechnik durch neue Maschinentechnik.

"Mauser" konstruierte unter anderen den Zick-Zack-Revolver, dessen Technik sich heute im "Eurofighter" findet, so Egeler. Er führte den Jägern eine Laufziehmaschine vor, die einen Gewehrlauf innen in einer Stunde bearbeitet.

Eine Erklärung zum berühmten Tankgewehr durfte bei dieser Führung nicht fehlen. Dieses wurde zum Ende des Ersten Weltkrieges innerhalb von vier Monaten gezeichnet, gebaut und an die Front geschickt. Es war so konstruiert, dass jeder damit umgehen konnte, und bot große Sicherheit.

Zu Zeiten der Inflation produzierte "Mauser" Autos, davon ungefähr 900 Stück. Eines fand sogar den Weg nach Amerika. Heute kann man es im Museum bewundern.

Auch ein Einspurauto befindet sich im Museum, davon wurden 300 Stück gebaut; außerdem zwischen 1920 und 1935 Nähmaschinen und Messtechnik in großen Mengen.

1200 Schuss pro Minute

Für Erstaunen unter den Besuchern der Führung sorgte eine Kanone, die 1200 Schuss pro Minute abgeben konnte und zur Fliegerabwehr im Zweiten Weltkrieg genutzt wurde. Eine ganze Truppe Soldaten hätten diese bedient.

Nun wurden auch Waffen von "Heckler und Koch" gezeigt – vom blechgeprägten Gerät bis zum hülsenlosen Gewehr.

Die Jagdschützen fachsimpelten anschließend über verschiedenste Sportwaffen, auch über das ausgestellte Olympiagewehr von 1939, daneben ein Sportgewehr, mit dem Sportschützin Barbara Engleder 2016 Olympiagold holte.