Der Heilsbotschaft der Deckenfresken hat die Malerin ihre säkulare Kunstbotschaft von Frieden und Liebe gegenübergestellt.Foto: HP Kammerer Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Finissage der Sonderausstellung von Eva Bur am Orde in der Klosterkirche / Idealer Standort

Die Kunstaktion der Rottweiler Künstlerin Eva Bur am Orde in der Oberndorfer Klosterkirche ist am Sonntag zu Ende gegangen. Bei eingeschränkten Öffnungszeiten haben mehr als 500 Kunstfreunde die ausdrucksvolle Sonderausstellung besucht.

Oberndorf. Zum Abschluss hatten der Landkreis Rottweil und die Stadt Oberndorf zu einer Finissage in die Klosterkirche eingeladen. Aus Gründen des Infektionsschutzes war die Teilnehmerzahl auf 60 Personen begrenzt.

Bürgermeister Hermann Acker begrüßte die Gäste und wies darauf hin, dass es darauf ankomme, die richtige Balance zwischen dem kulturellen Alltag und den speziellen Anforderungen in Zeiten der Pandemie zu finden. Als Hausherr betonte er, dass die Klosterkirche für ausstellende Künstler eine besondere Herausforderung darstelle. Dass die Malerin Eva Bur am Orde diese Herausforderung mit Bravour gemeistert hat, davon konnten sich die Teilnehmer der Finissage persönlich überzeugen.

In seinem Vortrag ging der Stuttgarter Kunsthistoriker Clemens Ottnad auf die inhaltlichen Dimensionen der Bildinstallation ein. In Auseinandersetzung mit dem Kirchengebäude hatte Eva Bur am Orde, die sich in ihrem künstlerischen Schaffen im Sinne der weltweiten Friedens- und Umweltbewegung positioniert, ihre 2012/13 entstandene Serie mit dem Titel "Peace Collection" zu einem monumentalen Bild- und Ideengebäude weiterentwickelt. Damit sei ihr das gelungen, was auch schon die Schöpfer der Klosterkirche bezweckt hatten: die "visuelle Überwältigung" der Besucher. "Pop Art meets Spätbarock."

Im Schlusswort hob Landrat Wolf-Rüdiger Michel auf die konzeptionelle Ausrichtung der vom Landkreis Rottweil veranstalteten Kunstaktion hin. Mit der Sonderausstellung wurde die vom Stabsbereich des Landratsamts organisierte Veranstaltungsreihe "denk mal kunst" weitergeführt, die bemerkenswerte Positionen der Gegenwartskunst in Beziehung setzt zu herausragenden Erscheinungen des Kulturraums.

Für die Bildinstallation der Künstlerin Eva Bur am Orde sei die Oberndorfer Klosterkirche mit ihrer wechselvollen Geschichte der ideale Standort gewesen. Der Heilsbotschaft der Deckenfresken habe die Malerin ihre säkulare Kunstbotschaft von Frieden und Liebe gegenübergestellt und dadurch dem Kirchenraum auf Zeit eine epochenübergreifende spirituelle Aura verliehen.

Mit der Sonderausstellung sei die bewährte Kulturpartnerschaft zwischen dem Landkreis und der Stadt Oberndorf erfolgreich fortgesetzt worden. Abschließend dankte Michel der Künstlerin, die sich über zwei Jahre hinweg der Vorbereitung der Kunstaktion gewidmet hatte.

Die Veranstaltung wurde von Arno Haas am Saxophon und German Klaiber am Kontrabass mit "What a Wonderful World" umrahmt.