Vereine kommunizieren aktuell immer mehr über digitale Medien.Foto: ©Sara Michilin – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Öffentliches Leben: Viel bürgerliches Engagement und Aktionen

Oberndorf-Hochmössingen. In diesen Zeiten wird es um das öffentliche Leben still – im Hintergrund läuft aber doch noch einiges. Unsere Zeitung hat die Ortsvorsteher Oberndorfs dazu befragt, dieses Mal Ortsvorsteherin Sabine Jaud aus Hochmössingen.

Oberndorf-Hochmössingen. In diesen Zeiten wird es um das öffentliche Leben still – im Hintergrund läuft aber doch noch einiges. Unsere Zeitung hat die Ortsvorsteher Oberndorfs dazu befragt, dieses Mal Ortsvorsteherin Sabine Jaud aus Hochmössingen.

Sabine Jaud erzählt, was vor Kurzem war und was für die nähere Zukunft geplant ist: Im September 2020 wurde die alte Käppeleslinde – eine Sommerlinde – aus Hochmössingen als fünfter Baum ins Nationalerbe Bäume Deutschland aufgenommen (wir berichten). Und erst im Frühsommer 2020 konnte mit einer vorläufigen Genehmigung der mithilfe von Geldspenden und ehrenamtlichen Helfern vom Faulschlamm befreite Hochmössinger Weiher weitestgehend befüllt werden. Abschließende Arbeiten durch größtenteils wieder ehrenamtliche Helfer zur Sicherung sind noch ausstehend, nachdem nun die endgültige Planung für den Hochwasserschutz genehmigt ist.

Sabine Jaud fügt an, dass das "Märktle" zuerst in Hochmössingen ins Leben gerufen wurde. Seit einem Jahr nun gebe es diese Lebensmittelnahversorgung im Ort. "Altoberndorf hat hier kurz darauf nachgezogen", betont sie. "Die Planung hierzu lief auch bereits Ende 2019 an, also noch vor der Pandemie".

Fasnet durch Aktionen

Die fünfte Jahreszeit sollte in Hochmössingen nicht zu kurz kommen. Die Narrenzunft Hochmössingen hatte dazu aufgerufen, Fasnetsfenster zu dekorieren, Narrenfahnen aufzuhängen, Kinder Narrensprüche aufsagen zu lassen und sie im Häs einkaufen zu schicken – zum Beispiel zum Bäcker. Eine Jury der Narrenzunft hatte das schönste Fasnetsfenster prämiert.

Die Narrenzunft hatte zusätzlich in der Bäckereifiliale "’s Backkörble" die örtlichen Narrenfiguren, den Narro, den Schantle und die Grottegosch, ausgestellt, um entsprechende Stimmung aufkommen zu lassen. Auch auf Facebook war die Narrenzunft aktiv. Dort wurden Bekannte fleißig nominiert, während der Fasnet alte Fasnetsfotos online einzustellen und ihre Profilbilder damit zu ersetzen. "Dem kamen sehr viele Bürger auch nach", weiß Jaud.

Mit der Aktion "Grottawasser" konnten sich Fasnetsbegeisterte zwischen Schmotzigem und Fasnetsmontag das "Grottawasser", ein grünliches Gebräu von der "Grottagosch", nach Hause liefern lassen.

Zuvor war außerdem das exklusive "Feschtbier" des Musikvereins und von Alpirsbacher Klosterbräu telefonisch oder über soziale Medien bestellbar gewesen. Es wurde von Mitgliedern des Hochmössinger Musikvereins anlässlich des geplanten großen Sommerfests ausgeliefert.

Für den Sommer 2021 war ein großes Fest zum 100. Jubiläum geplant, "allerdings musste es zwischenzeitlich pandemiebedingt abgesagt und auf 2023 verschoben werden", erklärt Sabine Jaud.

Kleine Dinge machen den Leuten Hoffnung, dass nach dem Ende des Lockdowns schnell wieder gesellschaftliches Leben Einzug halten kann. "So hat ein Bürger in Hochmössingen ehrenamtlich das Foyer, den Mehrzweckraum und die Empore der Turnhalle gestrichen", erzählt Sabine Jaud, da die finanziellen Möglichkeiten der Stadt dies im Augenblick nicht zuließen. Zudem bestehe der Wunsch, vor dem Festakt zum 100-jährigen Jubiläum des Musikvereins die Halle herzurichten.

Sportheimwirt entlasten

Zurzeit machen sich Vereinsmitglieder – wie die des Turn- und Sportvereins (TSV) Hochmössingen – in WhatsApp-Gruppen Mut, schicken Turnübungen, machen Videokonferenzen und Ähnliches, weiß Jaud als Mitglied persönlich. Der TSV rufe regelmäßig dazu auf, den Wirt seines Sportheims, das einzigen noch im Ort befindliche Lokal, zu unterstützen, berichtet die Ortsvorsteherin. Generell bietet das Sportheim jeden Tag außer montags Essen zum Mitnehmen an.

Zum Teil waren vergangenes Jahr die Proben des Kirchenchors noch in Kleingruppen möglich, jetzt muss der Gottesdienst online stattfinden. Die evangelische Kirchengemeinde Marschalkenzimmern und die katholische Kirchengemeinde Hochmössingen bieten dazu über YouTube einen ökumenischen Gottesdienst zum Mitverfolgen an.

Auch Jaud selbst versuche für die Bürger da zu sein, so wie es Corona zulässt.