Zur Baustellenbesprechung treffen sich Projektleiter, Planer, Firmenvertreter und Tiefbauamtsleiterin vor Ort. Foto: Danner

Bahnhof soll barrierefrei werden. Aufzüge könnten vor Jahresmitte 2019 in Betrieb genommen werden.

Oberndorf - Geht nicht, gibt’s nicht – zumindest nicht bei Manfred Zdzuj. Er ist Seniorprojektleiter bei der DB Station & Service AG und wacht über den Einbau der Aufzüge am Oberndorfer Bahnhof. Der Schwarzwälder Bote durfte auf Einladung der Oberndorfer Tiefbauamtsleiterin Romy Bloß bei einer Baustellenbesprechung dabei sein.

Nach der Unterführung zur Anbindung der Sägewerksstraße sowie der Erhöhung des Mittelbahnsteigs zwischen Gleis 2 und 3 soll der Bahnhof der Neckarstadt jetzt barrierefrei werden. 3,5 Millionen Euro – davon allein 600.000 für die Planung – kosten die Aufzüge samt Einbau. Eine Million Euro mehr, als seinerzeit eine Kostenschätzung ergeben hatte. 1,2 Millionen Euro steuert die Stadt aus dem eigenen Etat zur Maßnahme bei.

Der kommunale Anteil könnte nun ein wenig geringer ausfallen. Denn Manfred Zdzuj ist zuversichtlich, dass man unter dem Kostenrahmen bleibt. Außerdem sollen die Aufzüge früher als geplant in Betrieb genommen werden. Ursprünglich war die Fertigstellung für die Jahresmitte 2019 angepeilt worden.

Der Projektleiter ist guter Dinge, dass die Reisenden die Aufzüge bereits zwei Monate früher nutzen können. "Die Bahn ist überpünktlich und günstiger. Wenn das mal keine Schlagzeile ist", sagt er scherzend im Gespräch mit unserer Zeitung.

Manfred Zdzuj hat den Ehrgeiz, die Parallelmaßnahme der Deutschen Bahn in Ergenzingen am selben Tag in Betrieb nehmen zu können wie in Oberndorf. Und damit das klappt, lässt er sich in der Baustellenbesprechung auf keine Kompromisse ein.

Die verschiedenen Gewerke müssen nahtlos ineinander greifen. Darauf legt er Wert. Eventuelle Hemmnisse werden aus dem Weg geräumt. Stahlgerüste muss man auch mal im Januar schweißen können, ist Zdzuj überzeugt.

Das Betonieren der Aufzugschächte durch die Firma Kassecker ist Ende November abgeschlossen, verspricht deren Bauleiter Wolfgang Weber. Die Beschichtung der Aufzugschachtwände soll bis Ende Dezember erledigt sein.

Vor Weihnachten wird die Baustelle winterfest gemacht. Mit der Fertigung der Stahlgerüste und der Maschinentechnik sei in den Werken bereits begonnen worden, so Manfred Zdzuj.

Mitte Januar wird dann mit der Anpassung der Zugangsflächen zum ersten Aufzug am Bahnsteig 1 begonnen. Gleichzeitig wird der Zugang vom Bahnsteig 2 am Gleis 2 zum neuen Aufzug verlängert und mit Beleuchtung und Blindenleitsystemen versehen.

Die Montage der verglasten Stahlgerüste für beide Aufzüge erfolgt Anfang März. Bis Mitte Mai wird dann die Maschinentechnik montiert. Nach den erforderlichen Abnahmen und Probeläufen soll Mitte Juni alles fertig sein.

Ein wichtiger Termin ist die Anlieferung der Stahlgerüste. Denn das Gerüst für den Aufzug am Mittelbahnsteig muss mit einem großen Kran von der Sägewerkstraße aus über die Oberleitungen gehievt werden. Da darf auf der Leitung natürlich kein Strom sein. Mit der Abschaltung der Fahrleitungen steht der Bahnverkehr. Entsprechend klein muss das Zeitfenster sein – eine Stunde ist geplant. Außerdem werden diese Arbeiten nachts ausgeführt, so dass fast ausschließlich der Güterverkehr betroffen ist, erklärt Manfred Zdzuj.