Der 1. Landessieger Tobias Wilhelmi (rechts) und sein Bruder Marco an der großen Fräsmaschine im elterlichen Betrieb Foto: Danner Foto: Schwarzwälder Bote

Handwerk: 20-jähriger ist als Technischer Modellbauer 1. Landessieger geworden

Wo andere Betriebe Probleme mit dem Nachwuchs haben, ist die Firma Modellbau Wilhelmi auf dem Lindenhof in der komfortablen Lage, dass gleich beide Söhne des Inhabers ins Unternehmen eingestiegen sind. Der 20-jährige Tobias Wilhelmi ist sogar 1. Landessieger beim Leistungswettbewerb der Handwerkskammer.

Oberndorf. Gemeinsam mit seinem drei Jahre älteren Bruder Marco hat der frischgebackene Geselle schon als Kind Großvater Jürgen Wilhelmi in den Werkshallen über die Schulter geschaut. Seit 2005 führt Frank Wilhelmi den Betrieb – seine beiden Jungs Marco und Tobias sind quasi in der Firma großgeworden, erzählen sie. Während der heute 23-jährige Marco im elterlichen Betrieb ein duales Studium Technical Management absolviert hat, entschloss sich Tobias für eine Ausbildung zum Technischen Modellbauer der Fachrichtung Gießerei. Mit großem Erfolg. Dank sehr gutem Notendurchschnitt und einem überzeugenden Gesellenstück ist der junge Mann zunächst 1. Kammer- und dann 1. Landessieger geworden.

Das Know-how, das er sich im heimischen Ausbildungsbetrieb angeeignet hatte, war da natürlich nicht von Nachteil, wie er sagt. Beim Rundgang durch die Firma erklärt er begeistert, was zu seiner Arbeit gehört. Die sei so vielseitig, dass Modellbauer für ihn ein Wunschberuf ist, den er nicht mehr missen möchte.

Die Kundenaufträge kommen aus vielen Sparten – von der Automobilbranche über den Maschinenbau bis hin zur Luftfahrt oder dem Bootsbau. Der Kunde schicke – heutzutage natürlich digital – eine Zeichnung, wie das Teil später aussehen soll, für das die Form gefertigt werden muss. Und Tobias Wilhelmi muss sich überlegen, wie er dies am besten umsetzen kann. Von der Konstruktionszeichnung am Computer bis hin zum Programmieren der Fräsmaschinen liegt ein Projekt dann in seiner Hand. "Bei uns muss jeder alles können", ergänzt sein Vater. Der Umgang mit den verschieden Materialien – vom Kunststoff über Aluminium bis hin zur klassischen Holzform – reizt den 20-Jährigen außerdem.

Jedes Modell sei ein Unikat. Beim nächsten Kundenauftrag muss der Kopf wieder neu angestrengt werden. Für Tobias Wilhelmi eine Herausforderung, die er nur zu gerne annimmt. Obgleich inzwischen beide Söhne von Frank Wilhelmi zum Team seines Betriebs gehören, ist auch er vorm Fachkräftemängel nicht gefeit. Ausbildungsplätze habe er ebenfalls zu vergeben, betont er. Der 1. Landessieger Tobias Wilhelmi jedenfalls kann seinen Beruf nur jedem ans Herz legen.