Erstes Event der "Seelsorgeeinheit 10" in Talhausen / Regen bringt Programm durcheinander
Von Claudia Holzer-Rohrer
Oberndorf. "Wie am Jordan, so am Neckar" – lange und intensiv von Pfarrer Albrecht Zepf vorbereitet, war der Tauferneuerungsgottesdienst am Ufer bei Talhausen das erste Event der "Seelsorgeeinheit 10" in dieser Gemeinde.
Das Hochfest der Apostel Petrus und Paulus (29. Juni) sollte zum Anlass genommen werden, dieses "Tauf-Update" durchzuführen, um an ihrem Beispiel zu zeigen, wie man vom Wankelmütigen zum felsenfest Überzeugten, von Saulus zu Paulus werden kann. Mitten in der Festzeit von Johannes dem Täufer (24. Juni) und dem Talhauser Patrozinium Mariä Heimsuchung (2. Juli), der Zeit, in welcher die Sonne am höchsten steht und am längsten scheint, da sollte auch der Blick in die Höhe gehen, um Leuchtkraft aufzunehmen für das Wirken auf der Erde.
Wer wollte, sollte in den angestauten Fluss steigen, Wassertreten oder Kneipp’sche Armbäder machen dürfen. Fühlung aufnehmen mit dem Wasser in all seinen verschiedenen Gestalten – das war geplant in Aktion, in Texten und Liedern. Doch als ob der Himmel seine ganz speziellen Beitrag zumThema "Wasser" leisten wollte, begann es zu regnen, der Neckar wurde unruhig, kein Spiegelbild war mehr zu erkennen. Die Besucher zogen ihre Bänke an den Waldrand, spannten die Schirme auf und warteten an diesem beschaulichen, schönen Plätzchen mit Blick auf das Talhauser Kirchlein. Nach fast einer Stunde entschloss man sich schweren Herzens, mit dem "Jordanwasser aus dem Neckar" zur kleinen Kirche zu ziehen, wo es von Pfarrer Zepf gesegnet wurde zum Weihwasser für das Taufgedächtnis.
Gitarren- und Orgelklänge von Michael Gundel
"Taufe ist der erste stete Tropfen Gottes auf den heißen Stein", einfühlsam begleitete Michael Gundel die wunderschönen Liedtexte mit der Gitarre in diesem so stimmigen Gottesdienst, der vertraute Bilder aufgriff und mit viel Symbolik ausgestattet war. "Aus Ihm schöpfen; in Ihm sich spiegeln; mit Ihm eintauchen, mit Ihm auftauchen; Ihn erkennen im Eis, das den Schlägen ausgesetzt ist, in dem Reinigungswillen des Wassers, in der veränderten Form des verdunsteten Wassers" – so die Leitgedanken hinein in den Dunstkreis des Glaubens, die durch das sehr spezielle Liedgut Verstärkung erfuhren, zumal Michael Gundel nun auch die Orgel zum Einsatz bringen konnte. Wer dabei war, hat es genossen und obwohl oder gerade weil das Wasser Planung und Durchführung deutlich durcheinander brachte, fühlte man mit den Menschen, die unter Wassermangel leiden und deren Existenz dadurch gefährdet ist.
