Der SRH-Vorstand hat sich Transparenz und Qualitätsverbesserung auf die Fahne geschrieben (von links) Hans-Joachim Eucker, Klaus Hekking, Thomas Wolfram. Wolfram ist im Konzern für den Bereich Gesundheit zuständig. Foto: Dorn Foto: Schwarzwälder-Bote

SRH-Konzern gehört IQM-Verbund von 14 führenden Krankenhausträgern an / Veröffentlichung genauer Daten

Von Peter Wolf

Oberndorf. Das Oberndorfer Krankenhaus in einem Atemzug genannt mit solch großen Kliniken wie dem Universitätsklinikum München, der Charité in Berlin, den Universitätsspitals Basel und Bern: Zumindest was die Veröffentlichung der Qualitätsdaten im Internet betrifft, wird das künftig der Fall sein.

Der gemeinnützige SRH-Konzern gehört mit seinen Kliniken als Mitglied der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) an, ja der Vorstandsvorsitzende Klaus Hekking zählt zu den Initiatoren dieses Qualitätsverbunds, der sich unter anderem eine hohe Transparenz in Bezug auf die Veröffentlichung von Qualitätsdaten der Krankenhäuser auf seine Fahne geschrieben hat. 14 führende Krankenhausträger aus Deutschland und der Schweiz haben sich 2008 und 2009 zur Initiative Qualitätsmedizin zusammengeschlossen. Hekkings Vorstandskollege Thomas Wolfram gehört dem Vorstand von IQM an.

IQM hat sich zum Ziel gesetzt, die medizinische Behandlungsqualität in den Krankenhäusern "zum Wohle der Patienten" zu verbessern. Erreicht werden soll dies durch Messung und Überprüfung der medizinischen Behandlungsqualität mit Routinedaten und deren Qualitätseinschätzung durch entsprechende Zielwerte. Die Qualitätsergebnisse werden intern und extern veröffentlicht, so dass jeder diese nachlesen und damit auch einen Vergleich zwischen den Krankenhäusern anstellen kann. IQM sieht das als Basis für eine angstfreie und offene Fehlerkultur an. Mit Hilfe eines "Peer-Review-Verfahrens", ein spezielles Beurteilungsverfahren, werden auf Grund der erhobenen Qualitätsdaten die Behandlungsprozesse in Krankenhaus-Abteilungen mit auffälligen Ergebnissen durch Chefärzte anderer Kliniken anhand kritischer Einzelfälle analysiert. Damit sollen mögliche Schwachstellen in den Behandlungsabläufen identifiziert und gegebenenfalls beseitigt werden. Die Qualitätsindikatoren umfassen Krankheitsbilder wie Herzinfakrt, Herzinsuffienz, Schlaganfall und Lungenerkrankungen, aber auch Operationen wie Gallenblasenoperationen, Leisten-, Schenkel- oder Nabelbruch, große Operationen im Bereich des Verdauungstrakts, Gefäßoperationen und andere. Außerdem werden die Indikatoren komplexer Behandlungsabläufe im Bereich der Intensivmedizin herangezogen.

Wer sich nun ein Bild von den Qualitätsergebnissen der SRH-Kliniken machen will, findet diese, wenn er auf der Homepage www.srh.de/de/konzern/index.html unter der Rubrik SRH Gesundheit den Link SRH-Kliniken anklickt und dann unter der Rubrik Trägerübergreifende Qualität den Link "zu den Qualitätsergebnissen" auswählt. Der Nutzer erhält zunächst eine genaue Leseanleitung zu den IQM-Qualitätsindikatoren, bevor er nachforschen kann, wie es zum Beispiel mit den Todesfällen bei der Hauptdiagnose Herzinfarkt verhält. So erfährt er, ob die entsprechende Klinik mit ihrer aktuellen Sterblichkeitsrate in diesem Bereich über oder unter dem angestrebten Erwartungs- beziehungsweise Zielwert liegt. "Dank dieser Qualitäsmessungen bekommen wir einen Aufschluss, wo unsere Kliniken besser als der Bundesdurchschnitt sind, wo sie schlechter sind, ob sie unsere Erwartungswerte erreichen oder gar unterschreiten, wie nah sie am optimalen Zielwert liegen. Da können wir dann zum einen eingreifen, wenn wir Mängel erkennen. Zum anderen fördert das ein gesundes Konkurrenzdenken unter den Kliniken", betont Hekking.