Margret Stetter und Gerhard Melber schmieden Pläne für ein neues Fest, das in Oberndorf Premiere feiern soll. Foto: Kienzler

Negativkritik und mangelndes Interesse der Vereine entmutigen Tourismusverein. Kulinarische Feier.

Oberndorf - In Oberndorf wird es künftig kein Stadtfest mehr geben. Zumindest keines, das der Tourismusverein ausrichtet. Mit einem "kulinarischen Event", bei dem die Gastronomen ins Boot geholt werden sollen, will der Verein neue Wege einschlagen.

Zehnmal hatte der Tourismusverein Oberndorf in der Vergangenheit das Stadtfest ausgerichtet, anfangs in der Oberstadt, später dann im Klosterhof. Nun ist Schluss. Dies ist das Ergebnis der jüngsten Sitzung des Vereins. Aber der Reihe nach.

Bei einer Sitzung des Tourismusvereins im Februar hatte sich der Verein zum Bedauern von Bürgermeister Hermann Acker dafür ausgesprochen, kein Stadtfest mehr auszurichten. Hintergrund war offensichtlich neben der finanziellen Belastung eine massive Negativkritik in Richtung Tourismusverein auf Facebook. Darin äußern die Verfasser unter anderem ihre Unzufriedenheit über den Veranstaltungsort Unterstadt. Nachdem Acker das Interesse der Stadt betonte, dass es auch künftig eine solche Großveranstaltung in Oberndof geben solle und dem Verein vonseiten der Stadt alle Unterstützung zusagte, starteten die Stadtfest-Macher noch einen letzten Versuch.

Im Frühjahr schrieben Stadtverwaltung und Tourismusverein alle Vereine an mit der Bitte, sich zum Thema Stadtfest zu äußern und mitzuteilen, ob sie sich beteiligen würden. Außerdem sollte im Vorfeld eine Klausurtagung gemeinsam mit den Vereinen abgehalten werden, um neue Wege und ein neues Konzept auszuloten. "Der Rücklauf seitens der Vereine war sehr mäßig, nur wenige haben sich überhaupt geäußert", sagt ein enttäuschter Tourismusvereinsvorsitzender Gerhard Melber. Vereinskollegin Margret Stetter ergänzt: "Einige ältere Vereine, die schon seit Jahren mitmachen, haben uns gesagt, dass sie ein solches Fest personell einfach nicht mehr schultern können."

Als Fazit stellte der Vertreter der Stadt, Hans-Joachim Ahner, fest, dass mit dem Rundschreiben im Prinzip nichts erreicht wurde. Mindestens zwölf Vereine hätten mitmachen müssen, um das Stadtfest zu schultern. Somit kam die Versammlung einstimmig überein, künftig keines mehr auszurichten.

Gerhard Melber schlug in der Sitzung vor, das 20-jährige Bestehen des Tourismusvereins im kommenden Jahr zum Anlass zu nehmen, ein Fest unter dem Motto "Kulinarisches und Kultur" im Klosterhof auszurichten. "Wir wollen die Gastronomen mit ins Boot holen und das Ganze soll auf einem guten Niveau stattfinden" kündigte Melber an.

So ist gedacht, dass die Tische entsprechend eingedeckt werden. Ein kleiner Rummel auf dem Parkplatz vor dem Kloster wäre vorstellbar, ein kulturelles Angebot sowie ein spezieller Markt könnten einen passenden Rahmen bilden. Auch das Datum steht schon fest: 13. und 14. Juli 2013. Sollte sich diese erste Veranstaltung bewähren, könnte man sich beim Tourismusverein vorstellen, sie im Zweijahresrhythmus auszurichten.

Die Stadt bedauert, aber akzeptiert die Entscheidung des Tourismusvereins, das Stadtfest nicht mehr zu veranstalten, so Kulturamtschef Hans-Joachim Ahner.