Doch nicht nur Anlaufschwierigkeiten? Der Aufzug am Oberndorfer Bahnhof scheint auch aktuell noch immer mal wieder defekt zu sein. Foto: Jungkind

Aufzug wenige Tage nach Inbetriebnahme bereits wieder defekt. Probleme reichen von technischen Defekten bis zu Vandalismus.

Oberndorf - Kaum drei Monate ist die Umsetzung des barrierefreien Bahnhof-Ausbaus her. Doch statt bequemen Reisens, das die Bahn anpreist, gibt es immer wieder Frust auf Seiten der Zugfahrenden - das erste Mal bereits am Tag der Einweihung im Juni. Schon da fiel der Aufzug offenbar aus, wenige Tage später erneut. "Das gibt es doch nicht. Die sind doch ganz neu", hatte sich da ein älteres Ehepaar zurecht geärgert und seine schweren Koffer die Treppen hinunterhieven müssen.

Immer wieder Probleme

Nun ist einige Zeit vergangen, doch das Problem scheint das gleiche zu sein. Immer wieder sind die Aufzüge defekt, beklagen sich einige Leser des Schwarzwälder Boten. Das bestätigt auch ein Sprecher der Bahn auf Nachfrage: "Seit Juni haben wir immer wieder mit Problemen zu kämpfen. Die reichen von technischen Defekten bis zu Vandalismus."

Aktuell gebe es am Oberndorfer Bahnhof ein Leitungsproblem, so dass die Fernüberwachung nicht funktioniere, so der Sprecher am Donnerstagmorgen. In so einem Fall dürfe der Aufzug auch nicht betrieben werden. "Wenn dann jemand stecken bleibt, bekommt das niemand mit." Die Fernüberwachung müsse man sich wie bei einer Ampel vorstellen. "Der Status ist online einsehbar", so der Sprecher. Der in die Steuerungstechnik der Anlagen eingesetzte Kommunikationsbaustein erfasst offenbar ständig und live die Zustandsinformationen der Aufzüge und Fahrtreppen und überträgt diese automatisch an die zuständigen Betriebszentralen der Bahnhöfe. Reisende können sich unter der Rubrik "Aufzugübersicht" über den Status der Aufzüge informieren.

Das Problem ist jedoch kein Oberndorf spezifisches. Auch in Rottweil war der Aufzug mehrere Wochen über defekt.

Wenn ein Aufzug nun ausgefallen ist, dann könne man den "Mobilitätsservice" der Bahn in Anspruch nehmen. Dieser organisiere dann eine geeignete Route. "Wenn der Aufzug in Oberndorf nicht geht, dann wird der Reisende an einen Nachbarbahnhof verwiesen oder muss gegebenenfalls erst in eine andere Richtung fahren, um dort mit den nötigen Hilfsmittel in den richtigen Zug zu kommen", so der Sprecher. Die Umwege müssten dann in Kauf genommen werden. Servicepersonal, das dem Mobilitätseingeschränkten hilft, gebe es nur an größeren Bahnhöfen, etwa in Stuttgart.

Zeitlicher Rahmen unklar

Wann das Problem mit dem Oberndorfer Aufzug behoben sein wird? Unklar. Zum zeitlichen Horizont könne er nichts sagen, meint der Sprecher der Bahn. Natürlich bemühe man sich darum, das Problem schnellstmöglich zu beseitigen. Aber vor allem, wenn man Ersatzteile braucht, beanspruche die Beschaffung dieser einige Zeit.

Generell habe ein Aufzug eine Lebensdauer von etwa 15 Jahren, so der Sprecher. Nun, das Alter kann zumindest in Oberndorf nicht die Ursache sein.