Heimatgeschichte: SPD-Ortsverein pflegt Gedenkort / Stadt bringt neue Infotafel an Lautenbach-Mahnmal an
Von Werner Wössner
Seit 25 Jahren erinnert ein Mahnmal im Lautenbachtal an die Opfer des Arbeitserziehungslagers, in dem von Januar 1942 bis 19. April 1945 im Schnitt 160 bis 220 Gefangene inhaftiert waren.
Oberndorf-Aistaig. Jetzt erfuhr dieses Mahnmal, bestehend aus einem Felsblock mit Gedenktafel mit der Inschrift: "Erinnert Euch an Eure Brüder, die von 1942 bis 1945 hier im Arbeitserziehungslager Qual, Not und Tod erleiden mussten", eine Aufwertung in Form einer Informationstafel.
Im Rahmen einer kleinen Feier am Mahnmal ging der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, Manfred Schwanzer, auf den Grund der Aufstellung der neuen Infotafel ein. Mit dabei waren Günter Danner als Vertreter des Bürgermeisters, Andreas Kussmann-Hochhalter, Leiter des Stadtarchivs und Heimatmuseums, sowie weitere Mitglieder der SPD.
Seit vielen Jahren habe es sich der SPD-Ortsverein Oberndorf zur Aufgabe gemacht, diesen Ort um das Mahnmal zu pflegen und sauber zu halten. Eine Veranstaltung mit Heimatforscher Alfred Danner, der in einem informativen Vortrag über das Leben im Lager und im Umgang mit den Gefangenen berichtete, entstand die Idee, die Betrachter des Mahnmals mittels einer Infotafel über die Entstehung und Geschichte des Arbeitserziehungslagers aufzuklären. "Bei den zuständigen Stellen der Stadtverwaltung fanden die Initiatoren dieser Idee, Diakon Ulrich Pfaff und der Oberndorfer SPD-Ortsverein, offenen Ohren", beschloss Manfred Schwanzer seine Ausführungen zur Infotafel, die die Stadt anfertigen und aufstellen ließ.
Humanität muss über Nationalismus stehen
Stadtrat Günter Danner und Stadtmuseumsleiter Andreas Kussmann-Hochhalter würdigten die Idee der Naturfreunde-Jugend Oberndorf. Humanität, so meinten sie übereinstimmend, müsse über nationalem Gedankengut stehen; nur so sei ein friedliches Miteinander in Zukunft zu bewerkstelligen.