Der Jugendclub in Aktion. Foto: Fahrland Foto: Schwarzwälder Bote

Veranstaltung: Boll bekräftigt Qualität als Narrennest

Oberndorf-Boll. Beim Ringtreffen konnte die Narrenzunft Boll alle im Dorf verfügbaren Kräfte erfolgreich mobilisieren. Drei Wochen danach legte sie sich beim Bürgerball erneut mächtig ins Zeug, um den vollbesetzten Saal mit einem hochkarätigen Programm zu begeistern. Doch es mischten sich auch etwas Seelenschmerz ins Showtanz-Finale und ein paar Tränchen ins Sektglas, denn fast alle der 16 Tänzerinnen räumen nach dieser Fasnet ihren Platz in der Zunftgarde, die sich fürs nächste Jahr neu aufstellt.

Zum Narrenmarsch des Musikvereins zogen der Elferrat und die beiden Garden in die Halle ein. Mit akkuraten Gardemärschen startete der Auftrittsreigen, der von Bianca Buck und Nicolaj Trick moderiert wurde. Einen festen Platz hat sich der Uhutanz innerhalb der Brauchtumsvorführung der vier Narrentypen erober.

Viele Akteure standen danach mehrfach auf der Bühne und schlüpften bei ihren Choreografien in die unterschiedlichsten Kostüme. Die "Nesthopser" erwiesen sich trotz Jailhouse Rock als zuckersüße Candy-Girls. Von der Arbeit direkt ins Vergnügen stürzte sich die Mittlere Garde, die als Talentschmiede für die Nachfolge der Zunftgarde gilt.

Als "Besentesterinnen" erkannten Christine Meißner und Steffi Hezel überall viel Liebe im Detail. Sie verliehen den "Goldenen Besen" an Floris Garage und das Hummelnest von Familie Lothar Ade. Auch "der Täfelesbua" schilderte aus seiner Sicht nochmals das Geschehen beim Narrentreffen. Eine Abordnung der "Crazy Narren" verzichtete aufs Narrenhäs und sorgte als knallpinke Jacob Sisters samt Pudeln und Adelheids Gartenzwerg für Stimmung.

Genüsslich glossiert

Alexandra Siegel und Regine Hengsteler stimmten zur Akkordeonbegleitung von Adi Schmidt ein neues Loblied auf die Boller Fasnet an und glossierten genüsslich die Missgeschicke der Dorfbewohner. Sie wussten genau, wer am Freitag nach der Samstagszeitung suchte, zur Besprechung im falschen Rathaus erschien, und dass die Narrenzunft auf der Fahrt zum Umzug nach Fluorn sämtliche Bäckereien abklappern musste, weil sie zu wenig Brezeln bestellt hatte.

Der Jugendclub erschien schwer bewaffnet, ließ aber nach einem humorvollen Banküberfall die Masken fallen und entpuppte sich im Tanz eher sportlich als kriminell. Lautstark bejubelt wurden die gut trainierten Mannen vom Männertanz Boll. Mit Tanz, Akrobatik und feurigem Temperament feierten sie die Auferstehung der größten Musiklegenden von Elvis über Freddy Mercury bis Bob Marley. Gründungsmitglied Jürgen Siegel bedankte sich mit einem Geschenk bei Trainerin Regine und mit einer Fotocollage bei Timo Bauer für zehn Jahre Männertanz. Bei ihrem letzten Showtanz lieferte die Zunftgarde nochmals eine Glanzleistung ab (wir berichten noch).

Der TSV Boll und der "Rescht vom Fescht" mit den ehemaligen "Elfinnen" hatten sich heuer übrigens eine Pause gönnten. Sicherlich sammelten die Stimmungsgaranten bereits Ideen fürs Comeback im kommenden Jahr.