Das "Buch der Erinnerung" erinnert an ein dunkles Kapitel der Stadt. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder Bote

Führung: Kleindenkmale rechts des Neckar

Oberndorf-Altoberndorf. Eine interessante Exkursion rund um das Thema "Kleindenkmale" hatte der Ortschaftsrat Altoberndorf initiiert und damit am Samstagnachmittag an die 30 Interessierten zum Treffpunkt am Irslenbach gelockt.

Bereits vor drei Jahren hatte die Altoberndorferin Hedwig Seidel einer Gruppe Einblicke in die Kleindenkmale des Ortes gegeben. Seidel darf als Expertin bezeichnet werden, hat sie doch die Sehenswürdigkeiten für das Landesdenkmalamt katalogisiert und in mühevoller Kleinarbeit erfasst und beschrieben.

Hatte sich die letzte Führung auf die Kleindenkmale links des Neckars beschränkt standen am Samstag die Kleinode auf der anderen Neckarseite auf dem Programm.

Die Referentin erinnerte daran, dass die Bewohner des Irslenbachs Ende der 1950er-Jahre noch nicht an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen waren. Sie bezogen ihren täglichen Wasserbedarf aus dem Brunnen am Beginn der Straße Irslenbach, der 2011 von den Bürgern für Bürger in seiner heutigen Form ausgebaut wurde.

Auf den Weg zum "Buch der Erinnerungen" machte man am Beginn der Kienzlestraße Halt, wo auf Eigeninitiative hin eine mahnende Erinnerung an das Schicksal der Fremdarbeiter erstellt worden war. Auch am Buch der Erinnerungen gab es ausführliche Erläuterungen von Hedwig Seidel, die die Gruppe anschließend zum Minigolfplatz führte, wo bis vor einiger Zeit der Pavillon aus dem Türkenbau, der jetzt die Teichlandschaft in der Oberstadt ziert, gestanden hat. Mit der Annakapelle stellte sie den Teilnehmern ein ganz besonderes Kleinod mit zwei Brunnen vor und erzählte auch die romantische Geschichte über Friedrich Doll, der die Kapelle einst für seine Frau Anna hatte bauen lassen.

Weitere Ziele waren das Bombendenkmal und die Anker-Seilsperre, eine Hinterlassenschaft des zweiten Weltkrieges, die von den Bürgern für Bürger restauriert worden war.

Mit einer Fülle von Informationen, vielen Eindrücken und ausreichend Gesprächsstoff kehrte die Gruppe zum Ausgangspunkt Irslenbach zurück, wo sich Ortsvorsteher Johannes Moch bei Hedwig Seidel für einen sehr gelungen Vortrag über die Kleindenkmale rechts des Neckars bedankte.