Volker Kauder zeigt sich von Engagement beeindruckt

Oberndorf-Beffendorf (mf). Lorbeeren für die Beffendorfer Bürger: Als der CDU-Wahlkreisabgeordnete Volker Kauder die Baustelle der Mehrzweckhalle besichtigte, lobte Bürgermeister Hermann Acker die Vereine für ihr Engagement. 200 000 Euro in bar und Eigenleistung in gleicher Höhe haben sie zugesagt, und sie bringen es auf. "Die Beffendorfer stehen wirklich zu ihrem Wort", sagte Acker. Und Ortsvorsteherin Ruth Hunds ergänzte: 124 500 Euro seien schon da, "wir schaffen das". Kauder zeigte sich beeindruckt.

Beim Bürgergespräch, ob des vielen Regens von der Baustelle ins Feuerwehrhaus verlegt, ging es weniger um die drei Millionen Euro teure Halle. Vielmehr bekam der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag zu hören, was die Menschen in der Provinz umtreibt.

In Beffendorf sorgt man sich um den Bestand der Grundschule, um die ärztliche Versorgung, die Zukunft des ländlichen Raums schlechthin. Um Antworten war Kauder nicht verlegen. Auch ein CDU-geführte Landesregierung hätte angesichts der demografischen Entwicklung das Thema Schulen aufgreifen müssen, wäre aber wohl da und dort zu anderen Lösungen gekommen. Grundsätzlich gelte, dass der ländliche Raum eine qualitativ hohe Infrastruktur brauche. Er müsse so attraktiv bleiben, dass die Einheimischen nicht wegziehen. "Aber wenn wir etwas immer nur schlecht reden, wird es schwer, Verbesserungen zu erreichen."

Wie schon zuvor ein paar Hundert Meter weiter beim Besuch der Firma Beck Präzisionstechnik, kam die Steuerbelastung zur Sprache. Kauder warnte vor höherer Besteuerung von Betrieben: "Wir in der EU fertigen 25 Prozent aller Produkte weltweit, zahlen aber 50 Prozent der Sozialleistungen weltweit. Wie lange kann das noch gut gehen?" Bei einer Diskussion mit Beck-Mitarbeitern riet er jungen Menschen zu mehr Praktika und appellierte an die Gymnasien, sich stärker in die Berufsfindung einzubringen. Roland Strasser, Geschäftsführer, und Franziska Strasser, Gesellschafterin, stellten das Haus vor. Rund 100 Beschäftigte hat das Unternehmen, Zulieferer für Präzisions-Drehteile. 80 Prozent davon hat der Betrieb selbst ausgebildet. Dank der 2012 fertiggestellten neuen Halle kann auf 6000 Quadratmetern produziert werden. Der Jahresumsatz liegt bei etwa zehn Millionen Euro, binnen fünf Jahren sollen es 18 Millionen sein. Kauder gestand ein: "Die Firma habe ich vorher nicht gekannt." Immerhin: Das hat sich nun geändert.