Viele Fragen zur Bochinger Fasnet entstanden, die Wolfgang Brommer allesamt gerne beantwortete. Er erklärte, dass die Zunft in dem damals noch selbstständigen Ort im Jahr 1925 gegründet wurde und das aus dem bis dahin eher "wilden Treiben" auf den Straßen entstanden ist. Von daher rührt auch der Begriff "Bruck na", dem einstmals offenen Bachbett, das heute nicht mehr sichtbar ist.
So verbindet sich der Lokalkolorit von Bochingen mit einer ganz ursprünglichen, gewachsenen Fasnet. Und auch wenn Bochingen heute ein Stadtteil von Oberndorf ist: diese eigene, stolze Geschichte lebt auch in der selbstständig gebliebenen Fasnet weiter.
Gerade auch dies gelang es Wolfgang Brommer in seiner anschaulich-begeisternden Art, den Kindern nahezubringen. Ein Kind, das bereits zum zweiten Mal in dem Narrenstüble im Öschle mit dabei war, stellte beim Betrachten und Bewundern dieser schönen fasnächtlich hergerichteten Stube den einen oder anderen kleinen Unterschied zum letzten Jahr fest und machte damit deutlich, dass auch Kindergartenkinder fähig sind, sich auf ein Geschehen mit einer solch tiefen Aussagekraft, einzulassen.
Dass der Schantle Wurst und Orangen hat, der Hansel Süßigkeiten und der Narro mit Brezeln unterwegs ist, wissen möglicherweise auch andere. Auch was eine "Saubloter" ist vielleicht. Doch wie Wolfgang Brommer die Glocken herstellt, die den so einzigartigen Klang der Fasnet hervorbringen, bei dessen Klang niemand mehr still sitzen kann, und wie er den dazu notwendigen Klöppel, der den Ton erzeugt, das weiß nun wirklich nur er.
Wie er auch den Kindern die Figuren des Brautpaares zeigte und ihnen erklärte, das dieses in den 1950er Jahren bei der Fasnet auftauchte und seither beim Umzug ganz vorne mit dabei ist. All diese erläuterte Wolfgang Brommer den kleinen Gästen, die aus dem Staunen kaum mehr herauskamen.
Mit seiner Begeisterung erzählte die einfach ansteckt, erzählte er den Kinder alle möglichen Fasnetsgeschichten. Dass es darüber hinaus noch für jedes Kind eine Süßigkeit gab, war eine kleine, aber feine Zugabe. Für die Kinder war der Vormittag ein Erlebnis, das ihnen viel für die bevorstehende Fasnetszeit, mitgegeben hat. Sicherlich ist nach diesem Vormittag beim ein oder anderen auch der Wunsch, in einigen Jahren dann auch als Schantle, Hansel oder Narro durch den Ort zu jucken, in die Gedanken gekommen.
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