Kuh Ilona lässt sich mit ihrem Fladen manchmal ganz schön Zeit. Archiv-Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder Bote

Gaudi: Kuhfladenroulette der Musikkapelle Altoberndorf / Wie lange dauert es, bis der ersehnte Fladen fällt?

Oberndorf-Altoberndorf. Ilona ist eine schwarz-bunte Kuh aus dem Stall von Familie Wössner vom Mittleren Schlatthof. Sie ist mittlerweile fünf Jahre alt und übernimmt zum zweiten Mal die Hauptrolle beim Altoberndorfer Kuhfladen-Roulette. Und alle warten nur auf eins: dass sie ihr Geschäft verrichtet.

Es kann durchaus sein, dass die Zuschauer sich dabei in Geduld üben müssen, bis der entscheidende Fladen beim Altoberndorfer Kuhfladen-Roulette fällt. Dieses Jahr wird es zum sechsten Mal ausgetragen.

Weil sie vielleicht nervös sein könnte und gleich loslegt, gilt erst der zweite Fladen – und für den darf Ilona sich Zeit lassen. Die spannende Frage ist: Wie viel Zeit? Passiert das schon nach wenigen Minuten, oder hält die Kuh ihren Darm stoisch unter Verschluss – wie bei ihrem ersten Auftritt vor zwei Jahren?

Jury besteht aus örtlicher Prominenz

Am kommenden Samstag, 29. Juni, um 18.30 Uhr betritt die vierbeinige Hauptdarstellerin den TV-Sportplatz, auf dem 660 Felder zu je einem Quadratmeter abgesteckt sind.

Wer auf das richtige Feld gesetzt hat, kann 700 Euro gewinnen. Fällt der Fladen "grenzwertig", ist also nicht eindeutig einem Feld zuzuordnen, entscheidet eine mit Altoberndorfer Prominenz besetzte Jury.

Die Musikkapelle Altoberndorf als Ausrichterin der Gaudi hat bereits mit dem Verkauf von Wettscheinen begonnen. Mitmachen kann jeder, der Tipp kostet unverändert drei Euro. Pro Schein kann nur ein Feld angekreuzt werden, aber es dürfen beliebig viele Scheine erworben werden.

Am Spieltag ist ab 17 Uhr ein Wettbüro am Sportplatz eröffnet. Es schließt 15 Minuten vor Beginn des Auftritts der Kuh.

Doch nicht nur um Kuhfladen geht es an diesem Tag. Aktives Mitwirken ist bei der zweiten Volksbelustigung angesagt: dem Handtaschen-Weitwurf. In dieser Disziplin werden sogar Weltmeisterschaften ausgetragen, dabei werden neben der Wurfweite auch die technische Ausführung und Choreografie beurteilt.

Jede Wurftechnik ist erlaubt

Ganz so ernst soll’s in Altoberndorf nicht zugehen. Jeder darf mitmachen. Handtaschen werden gestellt. Die für Männer sind vier Kilo schwer, Frauen werfen zwei Kilo, und für Kinder gilt eine Sonderklasse. Jede Wurftechnik ist erlaubt: werfen wie einen Handball, Schleudern wie einen Diskus, ganz nach Belieben. Wichtig ist, die Tasche im richtigen Augenblick loszulassen und sie in die richtige Richtung zu werfen. Der Platzrekord liegt bei 24 Metern. Erste Interessenten haben offenbar schon mit dem Training begonnen.