Mit einem Straßenfest feierte Hochmössingen die Einweihung der sanierten Ortsdurchfahrt. Foto: Wolf

Hochmössingen weiht sanierte Dornhaner Straße ein. 1997 erster Antrag von Georg Schillinger.

Oberndorf-Hochmössingen - Was lange währt, wird manchmal doch noch wahr: Nach jahrelangem Kampf vor allem des früheren Ortsvorstehers Georg Schillinger wurde die Ortsdurchfahrt, eine Rüttelpiste ersten Grades, saniert. Grund genug für die Hochmössinger, dies gestern mit einem zünftigen Fest zu feiern.

Mit "Listen to your heart" (hör auf dein Herz) eröffneten die jungen Gitarristinnen Annika und Nadja bei Sonne die offizielle Einweihung der Dornhaner Straße. Pfarrer Bernhard Rapp griff diesen Liedtitel bei der Segnung der Straße auf. "Es passt so gut zu den Gedanken über Straße und Weg, die der Mensch sich schon immer gemacht hat." Die Lesung bezog sich auf das Buch der Sprichwörter: "Des Menschen Herz plant seinen Weg, doch der Herr lenkt seinen Schritt." Im Gebet und in den Fürbitten baten der Pfarrer und Schüler der Hochmössinger Grundschule darum, alle Menschen, welche diese Straße benützten, vor Unfall und Gefahr zu bewahren.

Zuvor hatte Ortsvorsteher Thomas Rohr an den ersten Antrag seines Vorgängers Georg Schillinger auf Sanierung dieser Straße 1997 erinnert. Es würde viele Seiten füllen und dementsprechend lange dauern, all die Schreiben Schillingers, in denen dieser mit Nachdruck auf den katastrophalen Zustand der Straße und die drängende Notwendigkeit der Sanierung hingewiesen habe, darzustellen. Am seinem letzten Tag im Amt des Ortsvorstehers habe Schillinger mit Genugtun verfolgen können, wie der Oberndorfer Gemeinderat die Sanierung beschlossen habe. Rohrs Dank an seinen Vorgänger wurde von den zahlreichen Zuschauern der Einweihungszeremonie mit starkem Beifall begleitet. Der Ortsvorsteher freute sich, dass die Hochmössinger im Zuge dieser Arbeiten mit dem neu gestalteten Schulhof und dem Platz um den alten Dorfbrunnen zwei Schmuckstücke erhalten hätten.

Von einem kleinen Herold herbei getrommelt drückten Kinder des Kindergartens und der Schule mit Hilfe von bunt bemalten Schildern ihre Freude über die Sanierung der Straße aus: "Hurra, die Holperstrecke ist jetzt in Schuss."

Bürgermeister Hermann Acker räumte ein, dass die Erneuerung der maroden Dornhaner Straße wegen fehlender Finanzmittel seit dem ersten Antrag Schillingers immer wieder verschoben worden sei. "Die Folge davon war, dass die Schäden immer größer wurden und die Fahrbahn zusehends zu einem Flickenteppich wurde. Als auf unser ständiges Drängen hin vom Straßenbauamt für 2008 eine Belagserneuerung in Aussicht gestellt wurde, wähnten wir uns am Ziel unserer Bemühungen." Die Ernüchterung sei aber sogleich gefolgt, erzählte Acker. Plötzlich sei für die Straßenbauer des Lands nur eine Vollausbau infrage gekommen, "für den allerdings wieder kein Geld vorhanden war", schilderte Acker. Angesichts des katastrophalen und gefährlichen Fahrbahnzustands sei ein längeres Zuwarten aber kaum mehr vertretbar gewesen, betonte Acker. Dank der hartnäckigen Drängens des Ortsvorstehers und des Ortsschaftsrats habe das Land dann 2009 doch ein Einsehen gehabt. Von November 2009 bis Dezember 2010 seien 650 Meter Straße mit Gehwegen gebaut worden, rekapitulierte der Bürgermeister. Die 850 000 Euro für diese Infrastrukturmaßnahme seien gut angelegt, war sich Acker sicher.

Mit dem symbolischen Durchschneiden eines Baustellen-Absperrbands gaben Acker, Schillinger und Rohr schließlich den Startschuss für ein fröhliches und buntes Straßenfest.