Hansjörg Schmohl Foto: Danner Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Hansjörg Schmohl ist seit 40 Jahren Vorsitzender des Vereins / Zur Wahl tritt er nun nicht mehr an

50 Jahre im Ehrenamt für den Sportclub Lindenhof (SCL), davon 40 als Vorsitzender – Hansjörg Schmohl gehört zu den dienstältesten Vereinsvorständen in der Stadt. Jetzt soll Schluss sein.

Oberndorf. Wenn Anfang März die Hauptversammlung des SC Lindenhof stattfindet, stellt sich Vorsitzender Hansjörg Schmohl nicht mehr zur Wahl. 70 Jahre ist er jetzt alt. Nun ist auch mal genug, findet er. Und schließlich verliere ihn der Verein ja nicht. Er stehe – wenn gewünscht – weiterhin mit Rat zur Seite.

Der SCL ist eine kleine, eingeschworene Gemeinschaft auf dem "Berg". Das erfuhr Schmohl schon als Kind in der C-Jugend. Der gebürtige Wittenberger war mit seiner Familie aus der Luther-Stadt 1953 in die Bundesrepublik geflüchtet und über Umwege schließlich 1956 auf dem Lindenhof gelandet.

In den Verein ist er "so hineingewachsen". Seit 1960 stand er für den SCL auf dem Platz. Noch als aktiver Spieler übernahm er von 1970 bis 1991 das Amt des Jugendtrainers, ab 1973 kamen sieben Jahre als Jugendleiter hinzu. Und seit 1980 schließlich ist Hansjörg Schmohl SCL-Vorsitzender. Nicht zu vergessen das Vierteljahrhundert (1981 bis 2006) als Schiedsrichter.

Auf Aussenstehende wirkt Schmohl, als ruhe er ganz in sich. Dabei hatte er einige Verhandlungen in seiner Amtszeit zu führen. Etwa 1993, als der Verein die Sportgaststätte von der Stadt Oberndorf kaufte. Oder 2008, als der Kunstrasenplatz auf dem Lindenhof entstand. In seiner ruhigen Art konnte er dabei auf Unterstützung der Verwaltung und des Gemeinderats zählen. Heute, so berichtet Schmohl, trainieren dort im Winter die Vereine aus den anderen Stadtteilen und tragen ihre Vorbereitungsspiele aus.

Dreimal gelang der ersten Mannschaft der Aufstieg in die Kreisklasse A, wo auch derzeit gespielt wird. Das ist nun nicht der allergrößte Erfolg, das wissen Schmohl und die Kicker.

Aber beim SCL stand und steht die Kameradschaft im Vordergrund. Und das Sportheim hat sich zur heimlichen Begegnungsstätte auf dem Lindenhof gemausert – sei es an der Fasnet oder aber zu Konzerten unterm Jahr. Dort sind alle Gäste willkommen, was diese dankend annehmen. Denn so viele Möglichkeiten zur Einkehr gibt es auf dem Lindenhof nicht mehr.

Hansjörg Schmohl wurde die vielen Jahre über von seinen Vorstandskollegen unterstützt, wie er mehrfach betont. Und so hinterlässt er nun also ein ordentlich bestelltes (Fußball)-Feld. Für einen Nachfolger ist bereits gesorgt. Wer das sein wird, will der scheidende Vorsitzende jedoch nicht verraten. Schließlich muss der "Neue" in der Hauptversammlung erst einmal gewählt werden. Schmohl selbst kickt nach einer schweren Knieverletzung schon lange nicht mehr. Aber mit der Enkelin lässt er schon noch ab und zu den Ball hin- und herwandern.

Die nächste Hauptversammlung findet am Freitag, 6. März, ab 20 Uhr im Sportheim statt. Auf der Tagesordnung stehen auch Ehrungen und Wahlen. Anträge können bis 5. März bei Hansjörg Schmohl, Schlehenweg 1, eingereicht werden.