Pater Benno Baumeister erzählt von der Situation in Burundi. Foto: Reinauer Foto: Schwarzwälder Bote

Besuch: Benno Baumeister zu Gast in Oberndorf

25 Ballen Kleidung hatte der Missionsausschuss nach Burundi zu Pater Benno Baumeister geschickt. Dieser stattete den Helfern kürzlich einen Besuch ab. Im Don-Bosco-Haus berichtete er von seiner Entwicklungsarbeit.

Oberndorf. Der Fokus liegt auf den Kampf gegen Aids, sagte Benno Baumeister und bedankte sich für die Hilfe aus Oberndorf. Die Kleidung sei an Häftlinge und Aidskranke verteilt worden.

Die politische Situation in Burundi erinnere ihn an seine eigene Kindheit, erzählte er. 1938 geboren bekam er die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges mit. Zerbombte Dörfer, Wiederaufbau – das hätte er in dem diktatorischen Staat Burundi in Ostafrika zwei- bis dreimal erlebt.

Ungefähr 2600 HIV-infizierte und Aidskranke betreut er mit der Organisation "Nouvelle Esperance" in einem Tageshospital in einem Armenviertel der Hauptstadt Bujumbura in Burundi. Zudem an die 3000 Schulkinder und ein Mutter-Kind-Heim für erkrannte Mütter. Infizierte Mütter können ihre Kinder inzwischen unter ärztlicher Betreuung so auf die Welt bringen, dass das Kind sich nicht mit dem HIV-Virus ansteckt. 2017 waren es 95 Kinder, die auf diese Weise geboren wurden, berichtet der Pater.

Das Schreckgespenst HIV und Aids ist auch in Burundi noch ein Tabuthema, die Aufklärung dringend nötig. 100 Infizierte hätten sie ausgebildet, um diese Arbeit zu leisten, Kinder an Schulen aufzuklären und mit anderen Infizierten zu sprechen.

Das gehe in Burundi am besten beim Essen. "Afrikanisches Palaver", nennt er das humorvoll. Ein Kranker lädt dazu Menschen ein, es wird gekocht, man isst, redet, klärt auf, und am Ende kann man sich auf HIV testen lassen. Viele dieser Treffen konnten inzwischen organisiert werden. "Ein Mensch, der Aids hat, wird nicht mehr abgewiesen", sagt Benno Baumeister.

Verschiedene Organisationen finanzieren die Projekte. Für das neugebaute Mutter-Kind-Haus fehle es jedoch noch an der Inneneinrichtung.

Wolfgang Hauser vom Missionarsausschuss bedankte sich abschließend bei Benno Baumeister unter anderem mit einer Spende für dessen Projekte. Der Pater fliegt in einigen Tagen wieder nach Burundi.