Fritz Valentin Heim wurde 1873 am Valentinstag geboren

Von A. Kussmann-Hochhalter

Oberndorf-Bochingen. Eigentlich hatte er gut dafür gesorgt, dass sein Andenken in Bochingen bewahrt bleiben würde – doch heute findet sich in der Überlieferung kaum noch eine Spur von ihm und seinem Wirken: Fritz Valentin Heim, der vor 140 Jahren, am Valentinstag 1873, in Bochingen geboren wurde. Wie in den Jahrzehnten danach sein Werdegang verlief, ist unbekannt. Im stattlichen Alter von 53 Jahren stößt man wieder in Nürnberg auf ihn, als Hotelier des vornehmen Hotels "Württemberger Hof". Und dorthin reiste im November 1926 sogar eine Abordnung des Bochinger Gemeinderates, um Heim die prächtig gestaltete Urkunde zu seiner Ehrenbürgerschaft zu überreichen. Warum er Ehrenbürger wurde, ist nicht bekannt. Höchstwahrscheinlich waren es die großzügigen Zuwendungen, die Heim zur Ausrichtungen eines großen Kinderfestes bereitstellte, das stets im Juli in Bochigen ausgerichtet wurde.

Als Dank für die Ehrenbürgerschaft institutionalisierte Heim seine Schenkung: Kurz nach Weihnachten 1926 stellte er alljährlich 150 Reichsmark für das Kinderfest bereit, und für eine Badeanstalt wollte er 1000 Reichsmark dazugeben. Trotz seiner Ferne in Nürnberg blieb Heim den Bochingern nahe. Denn gewiss nicht grundlos hatte der Musikverein ihn zum Ehrenpräsidenten gekürt und ihn als seinen "großzügigen Förderer" geehrt. Nach der Verleihung der Ehrenbürgerschaft lebte Heim keine fünf Jahre mehr.

Er starb 58-jährig am 6. August 1931, höchstwahrscheinlich in Nürnberg. Seinem Vermächtnis entsprechend, wurde im Herbst desselben Jahres die Fritz V. Heim’sche Kinderfeststiftung eingerichtet: Für 2000 Reichsmark sollte die Gemeinde Bochingen ihm ein Grab auf dem Dorffriedhof schaffen und 30 Jahre lang pflegen.

Aus dem Kapital von 2500 Reichsmark sollte sie 30 Jahre lang ein Kinderfest in seiner Heimatgemeinde finanzieren. Diese Tradition wurde tatsächlich bis Mitte der 1960er Jahre gepflegt.