Martin Karsten, Hermann Acker, Markus Seitz und Michael Lübke (von links) besprechen weitere Details zur Norma-Ansiedlung in Bochingen. Foto: Holzer-Rohrer Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Norma-Markt in Bochingen peilt Juli des kommenden Jahres an

Mit der Vertragsunterzeichnung wurde nun die letzte Weiche für den Bau des Norma-Nahverbrauchermarktes zwischen Bochingen und Boll gestellt.

Oberndorf-Bochingen. Nach langer Vorlaufzeit und vielen öffentlichen Diskussionen – vorwiegend hinsichtlich der Standortfrage – wurde das Thema Lebensmittelmarkt auf der östlichen Hochfläche des Stadtgebiets zum Abschluss gebracht. Am 24. Juli wurde der Kaufvertrag vollzogen. Jetzt kam es zu einem Treffen mit Norma-Expansionsleiter Markus Seitz, Bürgermeister Hermann Acker, Stadtbauamtsleiter Michael Lübke und Bochingens Ortsvorsteher Martin Karsten.

Ziel war es, die Eckdaten zusammenzufassen, die im Zuge der Realisierung von Markt und Kreisverkehr von öffentlicher Relevanz sind. Expansionsleiter Seitz sprach von einem Norma-Verbrauchermarkt "der neuesten Generation" mit 800 Quadratmetern Verkaufsfläche, einem Pultdach und rund 60 Parkplätzen. Integriert werde ein Backshop, der aber nicht von Norma selbst, sondern von einer Bäckereikette betrieben werde.

Die Planungsphase werde nun zügig anlaufen, die Ausschreibungen sollen bis Mitte Oktober erfolgen, und für November habe man die Vergabe anvisiert. Die Bauzeit gab Seitz mit fünf bis sechs Monaten an. Wenn alles nach Plan verlaufe, könne im Juli 2020 eröffnet werden.

Auf Nachfrage verwies Markus Seitz nochmals darauf, dass der ursprünglich präferierte Standort im Gewerbegebiet "Vogelloch", unmittelbar beim Kreisverkehr, nicht zum Tragen gekommen sei, weil der Besitzer sein Gelände nicht verkaufen wollte. Deshalb habe der "Norma Lebensmittelfilialbetrieb Stiftung & Co.KG" sich Ende 2016 für das Gebiet zwischen Bochingen und Boll entschieden.

Der Investor betrachte die Mitte zwischen zwei Stadtteilen und die Verbindung von der Autobahn in Richtung Stadt als ideale Lage, zumal der Verbrauchermarkt die infrastrukturelle Lage deutlich aufwerte. Die neue Kreisverkehrsanlage, die an die Realisierung des Projekts Verbrauchermarkt gebunden ist und von Norma mitfinanziert wird, stufte Seitz aus städteplanerischer Sicht als "sehr sinnvoll" ein.

Bürgermeister Hermann Acker bezeichnete die vier Verkehrsäste als optimale Lösung, würden sie doch deutlich zur Temporeduzierung am Ortseingang, beziehungsweise -ausgang beitragen. Ohne den Markt hätte nur eine Linksabbiegespur in das neue Baugebiet "Gehrn Süd" umgesetzt werden können.

Mit der Vertragsunterzeichnung könne sofort nach der Handwerkerpause mit der Maßnahme begonnen werden, die circa drei Monate in Anspruch nehme. Erschließungsträger sei die KE (LBBW Immobilien Kommunalentwicklung), die ausführende Baufirma ist der Betrieb Gebrüder Stumpp aus Balingen. Mit der zeitnahen Aufnahme der Bauarbeiten soll eine Parallelität zu den Hangsicherungsmaßnahmen geschaffen werden, so dass die zeitlich begrenzte Vollsperrung der L 415 zwischen Boll und der Kernstadt ausgenutzt wird und es nicht zu weiteren Verkehrsbeeinträchtigungen komme.

Im Zuge der Realisierung des Kreisverkehrs soll gleichzeitig die Erschließung des Norma-Markts erfolgen, um Arbeitsgänge zu bündeln. Bereits mit dem Regierungspräsidium abgestimmt, wird im Baustellenbereich eine Behelfsstraße nach Boll eingerichtet – auf Sichtverkehr mit Ampelregelung, so Michael Lübke.

Nach vielen Gesprächen und einer Menge Diskussionspotential habe man ein gutes Ergebnis erzielt, meinte Bürgermeister Acker. Bochingens Ortsvorsteher Martin Karsten ergänzte, dass der Ortschaftsrat vorbehaltlos hinter dieser Ansiedlung des Nahverbrauchermarktes gestanden und das Allgemeinwohl über die Einzelinteressen gestellt habe. Deshalb freue ihn auch jetzt dieser "gute Ausgang" der lange und intensiv geführten Debatte.