Die Brezelstangen liegen schon mal bereit. Foto: Danner

In drei Tagen ist Narrentag in Rottweil. Oberndorfer Elferat ist gerüstet. In sozialen Netzwerken finden sich Raritäten.

Oberndorf/Rottweil - Der Countdown läuft: Noch dreimal schlafen, dann beginnt der Narrentag in Rottweil. Der Oberndorfer Elferrat ist gerüstet. Und auch in den sozialen Netzwerken fiebern die Freunde der Fasnet bereits seit langem dem kommenden Wochenende entgegen.

Ob auf der Seite der Viererbundzünfte oder auf "Ich habe mal in Oberndorf gelebt" – auf Facebook wimmelt es nur so von Beiträgen in Vorfreude auf den Narrentag. Der Schramberger Stadtarchivar Carsten Kohlmann, der seit fast zehn Jahren in Oberndorf lebt, kann quasi qua Berufswahl gar nicht anders, als Raritäten aufzuspüren. Er hat sich durch Presseberichte aus längst vergangenen Zeiten gelesen und sinniert über den "Zivilisationsprozess" alter Fasnetsbräuche. "Die zuvor stark von den Unterschichten geprägte Fasnet bekam ein bürgerliches Profil und wandelte sich zum städtisch-bürgerlichen Repräsentations- und Identitätsfest", schreibt er und belegt seine Studien mit allerhand Zeitungsausschnitten.

Werner Baier, der Oberndorfer Fasnet mit ganzem Herzen verbunden, hatte zum jüngsten Narrentag in der Neckarstadt für ein paar Tage sogar eigens einen kleinen Laden mit närrischen Devotionalien aufgemacht. Er postet nun im Hinblick auf das bevorstehende Treffen der Viererbund-Zünfte in Rottweil interessante Fundstücke wie eine Postkarte von 1897, die vom "Carneval aus Rottweil" grüßt oder aber ein Foto von 1928, dass einen Oberndorfer Narro im Kleid (also mit Rock) zeigt. Die Fasnetsanhänger tauschen sich aus, laden alte und neuere Bilder hoch und schwelgen in Vorfreude auf den Narrentag in Erinnerungen.

Der Oberndorfer Elferat ist ebenfalls schwer beschäftigt – mit handfester Arbeit. Zwar fiel diesmal die Quartiervergabe weg, da Busse eingesetzt werden.

Dennoch bleibt für die Elferräte noch jede Menge zu tun. 12 000 Brezeln, drei Tonnen Orangen und 200 Kilo Bonbons und "Schoklädle" hat die Zunft geordert. Die wollen schließlich alle an den Narr gebracht werden.

Mit vier kleineren Bussen und zwei Lastwagen machen sich die Männer rund um Zunftpräsident Eberhard Schmid am Wochenende auf den Weg.

280 Brezelstangen liegen in der neuen Narrenzunft-Werkstatt bereit, um verladen und dann in Rottweil mit frischen Backwerk bestückt zu werden. Ein paar angemeldete Narros, so Schmid, hätten ihre Stangen allerdings noch nicht abgeben. Sie sollten das möglichst schnell bei Hubert Märländer, Aspenweg 20, auf dem Lindenhof nachholen.

Am Sonntagabend wird bei der Abfahrtsstelle der Busse eine Gitterbox bereitstehen, in der die ausgedienten Brezelstangen deponiert werden können. Dann geht am Montag, 23. Januar, bei Abholen im Werkstattgebäude schneller, hofft der Zunftpräsident. Wer also seine Stangen bereits in Rottweil zurückgegeben hat, kann am Montag von 18 bis 19 Uhr vorbeikommen. Die übrigen sollten bereits von 17 bis 18 Uhr in der Austraße auflaufen.

Info: Zunft gibt letzte Informationen

Die Oberndorfer Narren fahren am Samstag, 21. Januar, mit vier Bussen zum Narrentag. Die Fahrzeuge stehen jeweils eine halbe Stunde vor der Abfahrt auf dem Wöhrd bereit.

Die ersten Busse fahren um 9.30 Uhr ab, sodass gewährleistet ist, dass die Teilnehmer zum Setzen des Narrenbaumes auch rechtzeitig in Rottweil sind. Abfahrt der Nachmittagsbusse ist um 14.30 Uhr. Der Elferrat weist darauf hin, dass nur der Bus genutzt werden kann, der bei der Anmeldung durch den Teilnehmer auch angegeben worden ist. Unbedingt notwendig ist es, die Busfahrkarte mitzubringen. Zuschauer können keine befördert werden, sie werden auf das Angebot der Firma Müller verwiesen (Telefon 07404/9 20 80).

Der Fackelumzug beginnt am Samstag um 19 Uhr. Die Narrenkleider müssen bis spätestens 24 Uhr ausgezogen sein und können in einem bewachten Raum der Konrad-Witz-Schule aufbewahrt werden. Zutritt erhält nur, wer seinen Eintrittsbändel vorweist. Die Rückfahrt der Busse erfolgt von der Großschen Wiese aus ab 24 bis 4 Uhr im stündlichen Rhythmus. Auch hierzu muss die Fahrkarte vorgezeigt werden.

Das Standquartier der Narrenzunft Oberndorf befindet sich im Gasthaus Goldener Becher in der Hochbrücktorstraße. Dort sind Elferrat oder eine Kontaktperson erreichbar.

Am Sonntag, 22. Januar, fährt der Bus zur Messe für Narren um 8.30 Uhr vom Wöhrd aus ab. Die Messe beginnt um 9.30 Uhr in der Kapellenkirche. Die weiteren Busse starten ab 9.30 Uhr. Ab 10.30 Uhr spielen die Kapellen des Viererbundes im Kapuziner zum Frühschoppen auf.

Die Aufstellung der Oberndorfer Narren mit Materialausgabe erfolgt von 13 bis 13.30 Uhr. Der große Umzug beginnt um 14 Uhr. Ab 18 Uhr fahren dann alle Busse von der Großschen Wiese aus wieder nach Oberndorf zurück.

Für alle weiteren Detailinformationen zu den Materialausgaben, Umziehmöglichkeiten oder "Tankstellen" seien alle Narren nochmals eindringlich auf ihr Infoblatt verwiesen, welches sie zusammen mit den Narrentagsunterlagen erhalten haben.