Bis zum Frühjahr finden zwischen Aistaig und Boll Bauarbeiten zur Verlegung neuer Mittelspannungskabel statt

Oberndorf. In den kommenden Monaten verlegt die EnBW-Tochter Netze BW GmbH in Oberndorf neue Mittelspannungskabel. Die Tiefbauarbeiten beginnen am Dienstag, 21. Oktober.

Auf einer etwa fünf Kilometer langen Strecke verlegt der Netzbetreiber zwischen Oberndorf und Boll zwei neue 20 000-Volt-Kabelsysteme, bestehend aus jeweils drei einzelnen Kabeln – analog zu den drei Phasen einer Stromleitung.

Sie sollen die bestehende Freileitung aus dem Jahr 1959 ersetzen. Mit der umfangreichen Modernisierungsmaßnahme erhöht die Netze BW die Übertragungsfähigkeit des Verteilnetzes und investiert rund 750 000 Euro in die Versorgungssicherheit vor Ort. Der gestiegene Strombedarf in dem Versorgungsgebiet und die notwendige Erneuerung der Freileitung hat dies erforderlich gemacht.

In Abhängigkeit von den Wetterbedingungen sollen die Arbeiten bis Ende März 2015 abgeschlossen sein.

Zu Beginn der Maßnahme werden im Kreuzungsbereich Breitegärten/Albeckstraße und in der Schlattstraße je eine neue Schaltstation errichtet. Gleichzeitig beginnen im Steilhang Brandhalde die ersten Kabelverlegearbeiten. Die Erdverkabelung erfolgt überwiegend in offener Bauweise. An zwei Stellen jedoch kommt ein besonderes Bauverfahren zum Einsatz: Am Wehr in Aistaig wird der Neckar und im Kreuzungsbereich zur Schlattstraße die Landesstraße L 415 im so genannten Spülbohrverfahren unterquert.

Freileitung wird abgebaut

Auf diese Weise können Kabel unter Flüssen, Straßen oder auch bebauten Flächen im Erdreich verlegt werden, ohne dafür den Boden aufgraben zu müssen. Die Grabenarbeiten finden überwiegend in städtischen Wegegrundstücken statt, so dass nicht mit größeren Verkehrsbehinderungen zu rechnen ist. Lediglich in der Bochinger Straße zwischen L 415 und Albeckstraße 9 sowie im Einfahrtsbereich Schlattstraße und Enger Schlattweg kann es teilweise zu Einschränkungen kommen.

Nach Inbetriebnahme der Kabel und Umspannstationen kann die dann nicht mehr benötigte Freileitung abschließend auf der gesamten Länge von rund 2 750 Metern zwischen dem Umspannwerk Oberndorf und der Boller Schlattstraße sowie dem Kabelabzweigmast Richtung Schlatthof abgebaut werden. Mit ihr werden 15 Gittermasten und vier Betonmasten aus dem Landschaftsbild verschwinden.

Vom Umspannwerk in der Neckarstraße führt die neue Trasse anfangs in einem gemeinsamen Graben für beide Kabelsysteme am östlichen Neckarufer entlang und quert den Fluss hinter dem Wehr in Aistaig.

Westlich des Neckars verläuft sie dann im Gehwegbereich der Dammstraße, durch das Naturschutzgebiet im Steilhang Brandhalde bis zum Boller Wasserbehälter im Gewann Stockäcker. Von dort geht es auf zwei separaten Strecken weiter: Eine Trasse führt direkt in das Gewerbegebiet "Härle-Sommerhalde", die andere verläuft in Richtung Bochingen über die Straße "Im Heimgärten" bis zum Kreuzungsbereich Breitegärten/Albeckstraße zur neuen Schaltstation.

Von der zweiten neu errichteten Umspannstation in der Schlattstraße werden dann weitere Kabel gelegt: entlang der Landesstraße L 415 zum Schützenhaus sowie über den Enger Schlattweg bis zu einem bestehenden Abzweigmast, von dem aus die Freileitung zum Schlatthof führt.