Ob sich wohl Oberndorfer Schantle finden, um die Fischwurst, die aus Welsfilet besteht, zu verteilen? Foto: Dick

Nicht Schweinefleisch, sondern Fisch ist die Hauptzutat. Fasnetsgag eines Exil-Oberndorfers.

Oberndorf - Sprichtwörtlich um die Wurst geht’s bei einem neuen Fasnetsgag. Für alle, die kein Schweinefleisch essen, ist jetzt die Schantle-Fisch-Wurst auf dem Markt.

Ihre Premiere feierte die Fischwurst beim Narrentag in Elzach. Hier hat sie der Erfinder, Thomas Frick aus Oberndorf, an Insider verteilt. Thomas Frick? Wenn Ihnen der Namen jetzt bekannt vorkommt: Ja, der Thomas Frick, der bereits vor fünf Jahren den Schantle-Senf auf den Markt brachte. Der Marketing- und Vertriebsexperte lebt seit fast zehn Jahren in Südhessen, ist aber regelmäßig in Oberndorf zu Gast – und dies natürlich erst recht zur Fasnetszeit. Hier zieht er sich ein Schantle-Häs an und genießt die tollen Tage jedes Jahr aufs Neue. "Fasnet in Oberndorf ist immer wieder was Besonderes", schwärmt der Exil-Schantle.

"Die Fisch-Wurst ist ein Fasnetsgag und soll nicht nur die Narren zum Schmunzeln bringen", verrät Thomas Frick. Wie er auf die Idee der Alternativ-Wurst gekommen ist, erläutert Frick so: "Welcher Schantle kennt das nicht? Am Straßenrand stehen Freunde, die sich eine Wurst verdient hätten, aber von denen man weiß, dass sie kein Fleisch essen." Er denkt dabei auch an Mitbürger, die dem Islam angehören.

"Etwas salzig, gute Konsistenz, knackig im Biss, erinnert nur entfernt an Fisch. Fazit: nettes Experiment", beschreiben erste Testesser die Fisch-Wurst, die von einer normalen Wurst äußerlich nicht zu unterscheiden ist.

Dass die Schantle-Fisch-Wurst im Grunde gar nicht nach Fisch schmeckt, liegt an der speziellen Zuchtkreuzung eines Wels, der der Hauptbestandteil ist. Der Rest sind Öl, Wasser, Gewürze und Zutaten für die Haltbarkeit.

Die Schantle-Wurst wird von einem Händler aus der Nähe von Freiburg, der sich auf Fisch-Leckereien spezialisiert hat, hergestellt. Jedoch könne jeder Metzger, der das Rezept besitze, die Wurst selbst produzieren, erläutert Frick.

Der Exil-Schantle ist auf weitere Resonanz sehr gespannt, schließlich sei er sich darüber im Klaren, dass "der Schwob normal ned so gern Fisch isst".

Mal schaun, ob es den einen oder anderen Schantle gibt, der beim "Rammeln" am Montag oder beim Narrensprung eine Schantle-Wurst aus Fisch serviert.

Der Schantle-Senf oder jetzt auch die Schantle-Wurst sind längst nicht die einzigen Kuriosiäten rund um den Schantle: So tauchten Mitte der 30er-Jahre des vorigen Jahrhunderts tatsächlich Schantle mit Röcken auf, wie Günter Wolf in seinem Buch "Der Tag, der ist so freudenreich" auch fotografisch nachweist. Der Elferrat setzte diesem Spuk aber schnell ein Ende.

Bleibt zu hoffen, dass der Wurst dieses Schicksal erspart bleibt.