Die Aistaiger Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt. Foto: Hipp Foto: Schwarzwälder Bote

Kirche: 250 junge Leute bei Aistaiger Jugendgottesdienst

Ein Jugendgottesdienst zum Thema Zweifel mit dem Titel "Ja, aber..." stieß in Aistaig auf großes Interesse. Zweifel wurden hier nicht negativ bewertet.

Oberndorf-Aistaig. Die Aistaiger Kirche war besetzt bis auf den letzten Platz, teilweise mussten die Leute stehen, als der Countdown begann und das erste Lied der JuGo-Band ertönte. Mehr als 250 Jugendliche waren der Einladung des Evangelischen Jugendwerkes (EJW) nach Aistaig gefolgt. Aber auch einige Ältere und sogar manch neugierige Eltern hatten sich in den Gottesdienst geschlichen.

Das Thema war: "Zweifel". Zum Thema führte ein Anspiel, das die verunsichernde Wirkung von Zweifeln veranschaulichte. Die Predigt hielt Matthias Katz, derzeit Schüler an der Missionsschule Unterweissach.

In seiner immer wieder auch persönlich geprägten Predigt ging es zunächst um die Erfahrungen, auf die sich der Glauben gründet, und im Folgenden um die Frage, woher Zweifel eigentlich kommen.

Eine zentrale Botschaft seiner Predigt: Zweifel sind normal. Es gilt, Zweifel zuzulassen und auszuhalten und nicht darum, sie zu verleugnen oder zu verdrängen. Gerade die Bibel belegt, dass auch "große" Gläubige immer wieder Zweifeln ausgesetzt waren. Mehrfach zitiert wurde in diesem Kontext das Wort aus dem Judasbrief: "Erbarmt euch derer, die zweifeln" (Judas 22).

Poetry-Slam überbringt klare Botschaft

Glaube sei nichts Statisches, vor allem sei es wichtig, dass der persönliche Glaube sich entwickle und wachse. Und oft genug geschieht dies eben auch durch Phasen des Zweifels.

Stark machte Matthias Katz dabei eines: "Wenn Du zweifelst, ziehe dich nicht von Gott zurück, sondern suche das Gespräch mit ihm! Gott hält unsere Zweifel aus. Wir dürfen sie ihm bringen." In diesem Kontext hätte man auch auf all die Beter der Klagepsalmen verweisen können, die in ihrer Not durchaus klagen, zweifeln und auch verzweifeln, aber eben all das vor Gott bringen.

Ein Poetry-Slam von Michelle Grötz vertiefte noch den Appell: "Sprich mit Gott!"

Begleitet wurde all dies von dem bewährten und versierten Musik- und Technikteam des EJW, dessen Band den gesamten Gottesdienst begleitete und dem JuGo mit der amerikanisch geprägten Lobpreismusik sein typisches Ambiente gab.

Mit Blick auf all die Technik, die bei jedem JuGo angefahren, aufgebaut und bedient werden muss, scheint die Motivation der jungen Menschen beinahe unerschöpflich zu sein.

Bevor es dann an die Fürbitten und zum Segen ging, durften sich die Kandidaten der Gesprächskreise, die für die Synodalwahl kandidieren, den Jugendlichen, die bereits ab 14 Jahren bei Kirchenwahlen wählen dürfen, vorstellen. Zeitvorgabe für jeden Kandidaten: 60 Sekunden.

Klarer Appell von allen: Geht wählen! Macht von eurem Wahlrecht Gebrauch! Gestaltet Kirche mit!

Im Anschluss an den Gottesdienst wartete ein Ständerling auf alle Besucher im Aistaiger Gemeindehaus. Ute Lehmann und all die zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiter der Kirchengemeinde Aistaig samt den Konfis hatten sich wahrlich nicht hängen lassen: Das Gemeindehaus war bunt und aufwendig geschmückt. Es gab Popcorn satt, Zuckerwatte, jede Menge Häppchen und natürlich Getränke.