Lothar Stanka (Geschäftsführer Süwag Erneuerbare Energien), Mike Schuler (Vorstandsmitglied Süwag), Erik Füssgen (Geschäftsführer Stadtwerke Oberkirch) und Matthias Braun (Oberbürgermeister Oberkirch) planen zwei Windkraftanlagen für die Stadt. Foto: Deckert

Stadt, Stadtwerke und Süwag-Energie wollen auf der Schwend und dem Eselskopf jeweils drei Stück aufstellen. 

Oberkirch - Auf der Schwend und auf dem Eselskopf sollen sich, wenn es nach der Stadt, den Stadtwerken Oberkirch und der Süwag-Energie geht, ab 2015 jeweils drei Windräder drehen. Die Vorbereitungen dafür laufen jetzt an.

Ein "sehr zukunftsträchtiges Projekt" stelle man da auf die Beine, betonte Oberkirchs Oberbürgermeister Matthias Braun gestern. 13 Suchräume für Windräder haben die Stadt, Stadtwerke und die Süwag im Blick und möchten sie auch im Rahmen der Fortschreibung des Flächennutzungsplans als solche ausgewiesen wissen. Bei zwei, der Schwend und dem Eselskopf, sind sich die Verantwortlichen sicher, dass sie als Standorte für Windräder genehmigt werden und fangen daher schon mal mit der Planung an. Man baue nur, wenn es eine Windhöffigkeit von 5,5 Metern pro Sekunde bei einer Radnabenhöhe von 140 Metern gebe, erklärte Braun. Denn: "Windenergie muss auch wirtschaftlich sein", betonte Mike Schuler, Vorstandsmitglied der Süwag Energie. Die beiden genannten Standorte erfüllten aber bestimmt diese Kriterien.

Und selbst wenn sich die Windräder zwei Drittel der Zeit nicht drehten, rentierten sie sich. Wenn die sechs Räder ab 2015 in Betrieb sind, deckten die Stadtwerke Oberkirch 97,8 Prozent ihrer Energieversorgung durch die Windkraftanlagen ab, erklärte Braun. Bis jetzt sind es 0,3 Prozent. Die restlichen 2,2 Prozent sollen ab 2015 dann aus der KWK-Produktion kommen. Energie von Dritten müssten die Stadtwerke Oberkirch dann nicht mehr kaufen. Denn: Jährlich produziere eine Anlage sieben Millionen Kilowattstunden Strom Netto. Das sei der Stromverbrauch von etwa 2000 Haushalten mit drei Bewohnern. "Fünf Anlagen reichen für die Komplettversorgung der Haushaltskunden der Stadtwerke Oberkirch", erläuterte der Oberbürgermeister.

Dass sich die drei Akteure bereits jetzt, in der Planungsphase, zusammentun und gemeinsam überlegen, wie die Windenergie in Oberkirch umgesetzt werden kann, empfinden Oberbürgermeister Braun, Schuler und Erik Füssgen (Geschäftsführer Stadtwerke Oberkirch) als eine gute Sache. So könne, betonten alle immer wieder, gewährleistet werden, dass alles beachtet ist und das Projekt Windenergie für Oberkirch bestmöglich umgesetzt werden kann.

Der Plan, dass sich die Windräder 2015 bereits drehen sollen, sei "ehrgeizig" aber "wir müssen für die Energiewende ehrgeizige Ziele setzen", betonte Schuler. Bis kommenden Frühling sollen daher die erforderlichen Gutachten zum Thema Umwelt- und Naturschutz vorliegen. Eine Verspargelung müssten die Bewohner des Renchtals allerdings nicht befürchten, betonte Füssgen. "Natürlich ist das Landschaftsbild immer subjektiv", räumte Braun ein. Aber zwei Mal drei Windräder sei in seiner Definition keine Verspargelung, so Füssgen.

Überhaupt sollen die Renchtäler bei diesem Projekt mit ins Boot geholt werden: Wer möchte, kann sich finanziell beteiligen. Braun kündigte an, dass es außerdem Infoveranstaltungen geben werde. Er sei momentan in Gesprächen mit dem Naturschutzbund und dem Landratsamt. "Wir möchten das alles transparent machen."