Eigenkontrollverordnung: Zwischenergebnis wird im Gemeinderat vorgestellt

Nusplingen (ha). Auf die Gemeinde Nusplingen kommen in den nächsten Jahren große Anstrengungen und Ausgaben für Kanäle zu.

Die Untersuchungen im Rahmen der Eigenkontrollverordnung haben überdurchschnittlich hohe Schäden am weitverzweigten Netz offenbart, wie der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung erfahren hat.

Sina Kiesel vom Büro Mayer Ingenieure aus Böblingen legte einen aktuellen Zwischenbericht ab, nach dem rund 60 Prozent der 865 Kanalhaltungen und der 924 Schächte befahren und inspiziert wurden. Anhand von Kamera-Aufnahmen erläuterte sie die Schadensbilder, welche Auswirkungen auf die Dichtheit sowie die Stand- und Betriebssicherheit haben können.

Ergebnis für Heidenstadt steht noch aus

Anhand dieser Ergebnisse erfolgt eine Zustandsklassifizierung in fünf verschiedene Klassen. Die Zustandsklasse null steht für die höchsten Schäden und umgehenden Handlungsbedarf, die Zustandsklasse eins für kurzfristigen Handlungsbedarf. In diesen beiden Zustandsklassen liegen bisher rund 28 Prozent der Kanäle und 30 Prozent der Schächte. Im Vergleich zum Landes- und Bundesdurchschnitt sei das nach derzeitigem Stand rund das Doppelte. Die Ergebnisse für alle Sammler und die Kanäle in Heidenstadt liegen bisher nicht vor, doch die Verwaltung hofft dort auf geringere Schäden. Außerdem müssen die endgültige Zustandsklassifizierung mit Schadensdichte sowie die vom Büro dann vorgeschlagenen Maßnahmen mit Wirtschaftlichkeitsprüfung abgewartet werden.

Laut Sina Kiesel kommen mehrere Sanierungsverfahren in Betracht: die Reparatur punktueller Einzelschäden, die Renovierung ganzer Haltungen durch Schlauchlining und Verpresstechnik bei Zuläufen sowie die komplette Erneuerung in offener Bauweise. Das Büro Mayer will den Abschlussbericht bis spätestens Herbst liefern. Die Fachleute befürchten jedoch Kosten im siebenstelligen Bereich. Nusplingen muss sich auf eine mehrjährige Mammutaufgabe einstellen.