Die Friedhofskirche Sankt Peter und Paul ist das Denkmal des Monats März. Foto: Denkmalstiftung Foto: Schwarzwälder Bote

Denkmalstiftung: St. Peter und Paul in Nusplingen ist Denkmal des Monats März / Förderverein setzt sich ein

Die alte Friedhofskirche St. Peter und Paul ist Denkmal des Monats März. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg würdigt mit dieser Auszeichnung das Engagement des Fördervereins "Alte Friedhofskirche Sankt Peter und Paul".

Nusplingen. Die 200 Mitglieder des Fördervereins setzen sich seit 1996 für die Restaurierung des besonderen kunsthistorischen und archäologischen Kleinods ein und sammeln unter anderem durch kulturelle Veranstaltungen Spenden für das Kirchlein oberhalb des Ortes.

Mit der denkmalgerechten Fachwerksanierung des Turms schreitet in diesem Jahr die Renovierung des Nusplinger Wahrzeichens weiter voran. Dafür hat die Denkmalstiftung Baden-Württemberg im Juni 2018 einen Zuschuss von 30 000 Euro bewilligt.

Die Gründung der Kirche geht auf das Jahr 650 zurück. Das heutige romanische Gebäude mit dem dreistöckigen Chorturm stammt vermutlich aus der Zeit um 1250, um 1500 wurde das weitere Stockwerk aus Eichenholz-Fachwerk aufgesetzt.

1976 wurden in dem 1340 gotisierten Chor- und Kirchenschiff wertvolle Wand- und Gewölbemalereien freigelegt. Besonderheiten sind auch der flügellose spätgotische Altarschrein mit fünf geschnitzten Figuren aus dem 15. Jahrhundert und die wertvolle barocke Kassettendecke von 1711, die von der Katharinenkirche in der Ortsmitte stammt und 1868 in St. Peter und Paul eingebaut wurde.

Ihre Pfarrrechte aus dem Mittelalter verlor St. Peter und Paul 1959 an die Katharinenkirche und diente bis 1957 nur noch als Friedhofskirche.

Nach ihrem Motto "Bürger retten Denkmale" fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 37 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts allein im Jahr 2018 unterstützt.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie nahezu 1500 Vorhaben gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war das, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie Glücksspirale erhält.