Der Hangrutsch und die Folgen haben das Jahr in Nusplingen geprägt. Foto: Weiger

2015 wird in Nusplingen als Jahr des Hangrutsches in Erinnerung bleiben. Anwohner dürfen nicht in Häuser zurück.

Nusplingen - Für manche ist er schon längst wieder Vergangenheit, für die Betroffenen aber noch tägliche Realität: der Erdrutsch an der Hartsteige.

Nach massiven Erdbewegungen an der Hartsteige mussten im Januar zwei Häuser evakuiert werden. Die beiden Familien leben bis heute in Übergangswohnungen.

Für die betroffenen Anlieger aus Hartsteige und Kirchwiesenstraße begann damit eine ungewisse Zeit des Wartens – beispielsweise auf Untersuchungsberichte und neue Ergebnisse. Erste Erkenntnisse, was die Nusplinger Hartsteige ins Rutschen gebracht hat, wurden im April veröffentlicht. Das beauftragte Ingenieurbüro kam zum vorläufigen Ergebnis, dass "verschiedene Baumaßnahmen" in der Hartsteige sowie in der Kirchwiesenstraße Ursachen waren. Der Schlussbericht von Gutachter Johannes Giere im Juli kam zum selben Ergebnis.

Kurzfristige Stabilität in den Hang brachten schließlich Tonnen von Schotter, die den Hangfuß stützen. Auch ein Neubau wurde angefüllt. Als Lösung für die Zukunft empfehlen die zuständigen Fachleute eine Bohrpfahlwand.

Ein schönes Signal der Solidarität sendeten im Lauf des Jahres alle Nusplinger Vereine gemeinsam: Im Sommer stellten sie den Erlös ihres dreitägigen "Sommerfeschds" komplett einem Fonds für die Betroffenen zur Verfügung.

Zum Jahresende hat die Mediation der Anlieger begonnen. Mediator ist Roland Hauser, der frühere Präsident des Sigmaringer Verwaltungsgerichts. Er soll die Streitfragen klären, die im Zuge des Hangrutsches noch offen sind.