Unweit der Kallenbergschule, noch nicht lange frisch saniert und bald wieder zu klein: der Kindergarten St. Josef Foto: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Betreuung: Sina Bäuerle berichtet dem Gemeinderat über die aktuelle Situation im Kindergarten St. Josef

Nusplingen. Ein turbulentes Jahr liegt hinter dem Kindergarten St. Josef in Nusplingen. Vom Alltag der Kinder in Coronazeiten hat dessen Leiterin Sina Bäuerle den Gemeinderäten in ihrer jüngsten Sitzung berichtet.

70 Kinder besuchen derzeit den Kindergarten St. Josef. Damit sind von 83 Plätzen 81 besetzt – die elf Krippenkinder unter drei Jahren beanspruchen rechnerisch zwei Plätze. Die Kinder sind in vier Gruppen aufgeteilt, eine davon ist die Krippengruppe.

Kindergartenleiterin Sina Bäuerle wagte auch einen Blick in die Zukunft: Im September werden elf Kinder eingeschult; die bisherigen Anmeldungen übersteigen jedoch die Zahl der Abgänge auf lange Sicht. Im Januar 2022 habe man sechs Plätze zu wenig, im April zehn und im August 2022 sogar 14. Im Kindergartenjahr 2022/23 wird sich diese Entwicklung fortsetzen. "Das Platzproblem verschärft sich", so Bäuerle.

In einer Ausschusssitzung werde man sich um Lösungsansätze bemühen und auch eine Aufstellung über den konkreten Bedarf machen. Möglicherweise muss dann auch der Personalschlüssel angepasst werden.

Der Stellenumfang ist real nicht abgedeckt

Derzeit arbeiten acht Erzieherinnen mit einem Stellenumfang von über 60 Prozent, fünf Erzieherinnen arbeiten weniger als 60 Prozent. Damit sind von 930 Prozent Stellenumfang im Personalschlüssel aktuell 835 Prozent abgedeckt. Hinzu kommt eine Praktikantin im Anerkennungsjahr.

Die Betreuung im Kindergarten läuft derzeit im gegebenen Rahmen normal ab. Sie erfolgt laut Sina Bäuerle ausschließlich innerhalb der Gruppen, die sich nicht durchmischen dürfen. "Corona schränkt unsere pädagogische Arbeit aber ziemlich ein", betont die Leiterin. Viele Projekte und Traditionen könnten derzeit gar nicht, manche allenfalls im minimierten Rahmen innerhalb der Gruppe stattfinden, wie etwa Waldtage, der Morgenkreis und das Feiern von Festen wie Nikolaus und St. Martin. Seit der erneuten Öffnung Anfang März kommen alle Kinder wieder in den Kindergarten. In diesen Tagen wurde zudem die Testpflicht von Personal und Kindergartenkindern eingeführt, die in der Einrichtung mittels sogenannter Lollitests auf das Coronavirus getestet werden.