Zufrieden mit der Saison: Zoran "Schorle" Radulovic aus Simmersfeld. Foto: Team Derscheid

Mit der Pole-Position und dem zweiten Platz im neunten Lauf beendete das Team Derscheid mit Michael Flehmer, Rolf Derscheid und Zoran "Schorle" Radulovic die Saison 2021 der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) und festigte den zweiten Platz in der Gesamtwertung.

Der letztjährige Meister der Rennserie und direkte Konkurrent in der Klasse V4 war auch beim neunten Lauf nicht zu besiegen. "Das Team hat keine Fehler gemacht, war stets am schnellsten und hat verdient den Gesamtsieg in der Klasse gewonnen", gratulierte Radulovic. Und ergänzte: "Wir haben mit dem zur Verfügung stehenden Budget das Maximale erreicht."

Blauer Himmel, strahlende Sonne, Zuschauer (mit Maske und nach 3-G-Kontrolle) drängten ins Fahrerlager, die Motoren und die Regler an den Soundanlagen in den Boxen wurde hochgedreht. Die Luft vibrierte im Fahrerlager und der Boxengasse vor Erwartung und Freude vor diesem letzten Lauf. Doch die Geduld wurde lange strapaziert. In den tiefergelegenen Streckenabschnitten der Nordschleife hielt sich der typische Eifeler Herbstnebel, weshalb das Training immer wieder verschoben wurde: warten, warten und nochmals warten.

"Schorle" Radulovic saß mehr als 30 Minuten in voller Montur mit Helm in dem aufgebockten BMW 325i in der Box, bis Rolf Derscheid endlich das Zeichen gab, die vorgewärmten Slick aufziehen zu lassen – zweieinviertel Stunden nach dem eigentlichen Trainingsbeginn. Unfälle, Überholverbote und Tempolimits bremsten ihn in seinen zwei Trainingsrunden immer wieder ein. Rolf Derscheid wartete auf den nächsten günstigen Moment, um Micheal Flehmer auf die Strecke zu schicken. Er konnte eine schnelle Runde fahren und stellte das Auto wieder auf Startplatz eins.

Michael Flehmer konnte den Zweiplatzierten auf Distanz halten und als dieser unerwartet nach zwei Runden einen Boxenstopp einlegten, wuchs der Vorsprung bis zum Fahrerwechsel an "Schorle" Radulovic an. Die Freude, erstmals auf Platz eins auf die Piste zu fahren, währte nicht lange.

Knapp vor dem Abflug

Die neuen Vorderreifen schmierten und als der BMW 325i auf einer Lache aus Kühlflüssigkeit in der ersten Runde im Kurvengeschlängel des Streckenabschnitts Hatzenbach ausrutschte und ordentlich Lack mit der Leitplanke austauschte, war das Rennen für den Simmersfelder schon gelaufen.

"Ich konnte das Tempo mit den Reifen nicht mehr mitgehen und war immer knapp vor dem Abflug", musste er den Zweitplazierten nach zwei Runden ohne Gegenwehr an sich vorbeiziehen lassen. Weit mehr war er damit beschäftigt, nach den zahlreichen Unfällen auf der Strecke den umherliegenden Teilen und den Öllachen auszuweichen.

Da das Rennen wegen des verspäteten Trainings verkürzt wurde, standen für Teamchef Derscheid nach dem zweiten Fahrerwechsel nur noch vier Runden an. Die nutzte er, um bei freier Strecke mit 9:57,67 Minuten. die schnellste Runde des Trios zu fahren.

Für den Teamchef bemessen sich bei allem sportlichen Ehrgeiz die Freude und das Wohlergehen nicht nur an Rundenzeiten, sondern auch am Miteinander nach dem Rennen. Derweil die professionellen Teams bereits hastig die Sattelauflieger für die Heimfahrt beluden, wurde beim Team Derscheid Kölsch für die Freunde, Helfer und die Streckenposten aufgemacht.