Der Vorsitzende Wolfgang Henne (rechts) und die Expedition der "Helfenden Hände" brachten medizinische Geräte in das arme Land im Nordwestern Afrikas. Foto: Frey

Zwölfte Expedition der "Helfenden Hände" nach Mauretanien leistet großes Pensum. Container mit Hilfsgütern übergeben.

Nordschwarzwald/Nouakchott - Zehn Jahre ist es inzwischen her, dass die "Helfenden Hände" ihre erste Hilfsexpedition nach Mauretanien unternahmen. Inzwischen sind es längst nicht mehr nur Mediziner aus dem Nordschwarzwald, die dabei effektive Hilfe vor Ort leisten. Der Vorsitzende des Vereins der "Helfenden Hände", der Nagolder Gynäkologe Wolfgang Henne,  konnte für seine inzwischen zwölfte Delegationsreise weitere Ärzte motivieren, den "Helfenden Händen" ihre Zeit zu schenken, um in Mauretanien, einem der ärmsten Länder Afrikas, ärztliche  Hilfe zu leisten.

Winfried Rossmanith vom Klinikum Baden-Baden hielt im Rahmen der Expedition drei Vorträge, zu denen leitende Gynäkologen aller großen Kliniken der mauretanischen Hauptstadt kamen. Im OP bildete er zusammen mit Henne und der italienischen Ärztin Sabine Kiem ein Team, das von der OP-Schwester Maria Butschek von der Anna-Klinik Stuttgart und dem Hamburger Pain-Management-Repräsentanten Hans Beenß  komplettiert wurde. Durch die optimale Vorbereitung schaffte das Expertenteam bei der eine Woche dauernden Reise ein erstaunliches Pensum: 30 Operationen mit gynäkologischem Schwerpunkt und weit über  100 Patientenberatungen in der Sprechstunde. Darüber hinaus konnte der erfahrene Medizintechniker Peter May im Cheikh Zayed Krankenhaus in der Hauptstadt Nouakchott eine beachtliche Anzahl von medizinischen Geräten reparieren. Die Erweiterung der bestehenden Kooperation mit Waisenhaus- und Waisenhausschule in Nouakchott,  der Ausbau tragfähiger Beziehungen mit örtlichen Entscheidungsträgern sowie die gesamte Organisation der Reise lag in den Händen der stellvertretenden Vereins-Vorsitzenden, Gaby Frey.

Die Helfer hatten dabei nicht nur ihr Fachwissen mit in das westafrikanische Land gebracht. Sie übergaben vor Ort einen großen Container mit hochwertigen medizinischen Hilfsgütern, den sie aus Deutschland mitgebracht hatten.

Dafür und insbesondere für die   40 Rollstühle, Krücken und Rollatoren, die gespendeten hochwertigen Ultraschallgeräte, sowie die zahlreichen Verbands- und Verbrauchsmaterialien bedankte sich der Krankenhausdirektor Hamahoullah Ould Cheikh.

Die Rollstühle wurden an bedürftige Menschen verteilt, die sonst keinerlei Chancen auf solch ein Fortbewegungsmittel haben. Ein bewegender Augenblick für die Helfer aus Europa war dabei die Übergabe eines Rollstuhls an einen elfjährigen Spastiker, der mit seinen Eltern auf der Straße lebt und nun zum ersten Mal einen "richtigen" Rollstuhl hat.

In der Delegation war man sich einig, dass solche Momente der Grund sind, weshalb sie sich immer wieder auf den Weg in diesen afrikanischen Wüstenstaat machen und dort ihren Anteil leisten, die Welt etwas gerechter zu machen.

Die "Helfenden Hände" sammeln weiter medizinische Geräte und Hilfsmittel wie Gehhilfen, Brillen, Klinikbetten, Verbandsmaterial, um im Frühjahr 2014 wieder einen Container nach Mauretanien auf den Weg zu bringen.