Auf der Hannovermesse informieren sich WFG-Geschäftsführer Steffen Schoch (links), Freudenstadts OB Julian Osswald (Dritter von links), sein Wirtschaftsförderer Ralf Heinzelmann (Vierter von links), Calws Landrat Helmut Riegger (Fünfter von links), IHK-Hauptgeschäftsführer Martin Keppler (Dritter von rechts) und Nagolds OB Jürgen Großmann (Zweiter von rechts) über das Angebot der Firma Diener aus Ebhausen. Foto: Bernklau

Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald auf der Hannovermesse präsent. Riegger: werden Engagement ausbauen.

Nordschwarzwald/Hannover - Die Zahl der Aussteller aus dem Nordschwarzwald auf der weltgrößten Industriemesse, der Hannovermesse, nimmt eher ab als zu. Die politische Delegation aus dem Nordschwarzwald, die schon am ersten Messetag durch die Hallen streift, ist dagegen so groß wie selten zuvor.Das Wachstum der Delegation soll nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung für die heimischen Unternehmen sein, sondern auch ein Zeichen der Wertschätzung für die Arbeit der regionalen Wirtschaftsförderung WFG.

Zum neunten Mal organisiert die Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG) den Auftritt der Region. Wieder mit einem neuen Geschäftsführer. Steffen Schoch hat erst vor gut neun Monaten diesen nicht einfachen Posten übernommen – und er kann politischen Rückenwind gut gebrauchen. Den bekommt er: Gleich am ersten Messetag zieht es drei Mitglieder des WFG-Aufsichtsrates in die niedersächsische Landeshauptstadt. Aufsichtsratschef und Landrat Helmut Riegger führt die Delegation an, zu der auch der Freudenstädter Oberbürgermeister Julian Osswald samt seinem Wirtschaftsförderer Ralf Heinzelmann gehört.

Komplettiert wird die Gruppe durch den Horber Wirtschaftsförderer Axel Blochwitz und durch Jürgen Großmann, Oberbürgermeister von Nagold, einer Stadt, die der Arbeit der WFG in der jüngeren Vergangenheit eher skeptisch gegenüberstand. Und auch Großmann hat seine Wirtschaftsfördererin Simone Hurtz mitgebracht.

Sie alle kommen nicht unbedingt nur der heimischen Unternehmen wegen. Die sind ohnehin nur sehr spärlich vertreten: Aus dem Kreis Calw sind es mit Diener aus Ebhausen und JL International aus Calw zwei Vertreter, aus den Städten Horb (Brandmaier) und Freudenstadt (Erfi) jeweils nur ein Unternehmen. Das wirtschaftsstarke Nagold ist gar nicht präsent. Die Politiker sind ja auch nicht als Landrat oder Oberbürgermeister da, sondern als Aufsichtsräte der WFG. An diesem ersten Messetag werden sie nicht müde, auf diesen Umstand hinzuweisen. Und die Arbeit der WFG zu loben.

Dabei geht es nicht nur um wirtschaftliche Belange. Die WFG sei zwar zunächst einmal ein Mittel der Politik, die Unternehmen der Region zu unterstützen, ihnen zu zeigen, dass die Politik sich um die Belange der Wirtschaft kümmert, wie es Riegger formuliert. Die Arbeit der WFG habe aber auch eine politische Dimension, zeige sie doch, "dass wir im Nordschwarzwald eine Region sind". Insofern sei die WFG eine wichtige Klammer, die die Region zusammenhalte.

Und weil er die Arbeit der WFG für so wichtig erachtet, will Riegger deren Arbeitsfeld auch in Zukunft erweitern. Der Aufsichtsratschef kündigte gestern auf dem Stand der Region in Halle 4 der Hannovermesse an, dass man das Engagement der WFG nicht nur im gegenwärtigen Umfang beibehalten, sondern es auf weiteren Messen sogar noch ausbauen wolle.

Auf den Rückenwind der Politik kann Schoch also bauen. Nun muss er die hohen Erwartungen nur noch erfüllen. Auf der Hannovermesse will er vor allem Fachkräfte für den Nordschwarzwald begeistern.