Es gibt nicht nur Gewinner: Vor allem junge Arbeitssuchende profitieren vom Rückgang der Arbeitslosigkeit.
Nordschwarzwald - Der sonnige Oktober hat noch einmal für Belebung am regionalen Arbeitsmarkt gesorgt. Doch es gibt nicht nur Gewinner. Während vor allem junge Arbeitssuchende von der Entwicklung profitieren, blickt man in der Arbeitsagentur sorgenvoll auf die älteren Arbeitslosen. Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim ging von September auf Oktober um 406 oder drei Prozent auf 13.270 zurück. Vor einem Jahr waren zwar noch 263 oder zwei Prozent weniger Männer und Frauen arbeitslos, der Vorjahresabstand hat sich in den letzten Monaten jedoch kontinuierlich verringert. Die Arbeitslosenquote ging von 4,3 Prozent im September auf 4,2 Prozent zurück und liegt damit um drei Zehntel über dem Landesdurchschnitt. In Baden-Württemberg belegt die Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim den 15. Platz.
Auf solche Potenziale kann man nicht verzichten
„Es handelt sich um den jahreszeitlich üblichen Rückgang der Arbeitslosigkeit, von dem insbesondere junge Menschen profitieren konnten", kommentiert der Chef der Nagolder Arbeitsagentur, Jürgen Schwab die aktuellen Zahlen. "Nicht ganz so gut sind die Chancen der älteren Arbeitslosen. Ich hoffe, dass sich auch diesen erfahrenen und qualifizierten Kräften bald wieder Beschäftigungsperspektiven eröffnen. Das Alter darf kein Ausschlusskriterium bei Neueinstelllungen sein." Vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftebedarfs könne man auf diese Potenziale künftig nicht verzichten, so Jürgen Schwab weiter.
In allen sieben Geschäftsstellenbezirken ging die Arbeitslosenquote gegenüber September zurück. Die Quoten im Einzelnen: Mühlacker 3,0 Prozent (minus 0,1), Calw 3,6 Prozent (minus 0,1), Freudenstadt 3,8 Prozent (minus 0,2), Horb 3,8 Prozent (minus 0,1), Nagold 4,2 Prozent (minus 0,2), Bad Wildbad 4,6 Prozent (minus 0,3) und Pforzheim 4,8 Prozent (minus 0,1).
Im Landkreis Calw ging die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent zurück. Vor einem Jahr lag sie bei 3,7 Prozent. Insgesamt waren 3329 Personen arbeitslos gemeldet, davon 1720 (51,7 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 1609 (48,3 Prozent) in der Grundsicherung. Im Oktober wurden 253 Stellenangebote gemeldet. Das waren 13 oder 5,4 Prozent mehr als im September und 55 oder 17,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Derzeit sind 822 offene Stellenangebote im Bestand, 71 oder 8,0 Prozent weniger als im Oktober 2012..