Übergabe der Nistkästen für Mauersegler auf dem Gerüst an der Winterlinger Begegnungsstätte (von links): Bauamtsleiter Frank Maier, Mathias Stauß vom Nabu Albstadt, Bürgermeister Michael Maier und Bauhofmitarbeiter Alfred Naumann. Foto: Gauggel

Schöner wohnen können Mauersegler künftig an der Begegnungsstätte Gerhardstraße: Der Naturschutzbund Albstadt schenkt ihnen Wohnungen.

Winterlingen - Der kleine Turm der Winterlinger Begegnungsstätte in der Ger-hardstraße wird gerade saniert, und auch die Südfront des ehemaligen Schulgebäudes, in dem sich über dem neu eingerichteten Trauzimmer der Winterlinger Gemeinderat zu Sitzungen trifft, steht eingerüstet.

Alfred Naumann kam als Mitarbeiter beim Bauhof oft an der Baustelle vorbei, und dabei entstand die Idee, an das hohe Gebäude im Ortskern Nistkästen für Mauersegler anzubringen, zumal vom Gerüst aus das Anbringen der künstlichen Nisthilfen gefahrlos möglich ist.

"Sri-Sri"-Rufe kündigen sie an

Die Flugkünstler mit ihren charakteristischen "Sri-Sri"-Rufen, die fast ihr ganzes Leben in der Luft verbringen, werden oft mit Schwalben verwechselt, da sie ein ähnliches Flugbild zeigen. Sie sind mit diesen jedoch nicht verwandt, sondern gehören ornithologisch zur Familie der Segler.

Alfred Naumann wandte sich auf Vermittlung der Harthauser Vogelfreunde an den Naturschutzbund, Gruppe Albstadt, der seine Bereitschaft signalisierte, vier Nistkästen für den Standort in Winterlingen zu spenden. "Als Kulturfolger sind die Mauersegler, die nur zur Brut zwischen Mai und August in Mitteleuropa auftreten, auf Nischen an Türmen oder hohen Hausfassaden angewiesen", erklärte Mathias Stauß vom Vorstand des Nabu Albstadt bei der Übergabe der Nistkästen vor der Begegnungsstätte. Oftmals würden bei Fassaden- und Gebäudesanierungen diese Nischen geschlossen, und so mangele es Mauerseglern vielerorts an geeigneten Brutgelegenheiten. Die vom Nabu beschafften Nistkästen aus wetterfestem Holzbeton, die in den kommenden Tagen fachmännisch an der Fassade der Begegnungsstätte angebracht werden, sind mit dem typisch ovalen und waagerecht eingebauten Flugloch speziell für die Bedürfnisse der Segler entwickelt worden und werden, wie Erfahrungen am ehemaligen Benzinger Rathaus zeigen, gerne angenommen. Allerdings braucht es dazu Geduld, weil die Vögel in aller Regel nicht schon im ersten Jahr diese künstlichen Nisthilfen akzeptieren. Sind sie aber einmal belegt, werden sie danach oft über viele Jahre von Mauerseglern, die als Langstreckenzieher den größten Teil des Jahres im südlichen Afrika auf Insektenjagd gehen, immer wieder benutzt.

Wetterfest und fachmännisch montiert

Bürgermeister Michael Maier, der die vier Kästen zusammen mit Bauamtsleiter Frank Maier hoch oben auf dem Gerüst für die Gemeinde in Empfang nahm, dankte dem Nabu für die gespendeten Nisthilfen und hofft, dass dieses Winterlinger Wohnangebot bei den Mauerseglern Gefallen findet.