Der Musikverein Fischbach führt den närrischen Umzug an. Fotos: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Fastnacht: Sprecher Alexander Pfaff erweist sich als profunder Kenner des Brauchtums / Anschließend Treffen in Bodenackerhalle

Klein aber fein und zu einer zünftigen Dorffasnet passend war am Sonntag der Traditionsumzug der Narrenzunft Fischbach.

Niedereschach-Fischbach. Angeführt wurde er wie gewohnt vom Musikverein Fischbach. Dahinter folgten die Elferräte, die Garden der Zunft und die Traditionsfiguren der Zunft, die Schlapphuttäler und Teufenmaale. "Ich bin froh, dass ihr trotz des Sauwetters heute hier seid", so der Umzugssprecher Alexander Pfaff bei der Begrüßung der vielen Zuschauer in der Fischbacher Ortsmitte. Pfaff erwies sich einmal mehr als profunder Kenner des Brauchtums, der Narretei und der am Umzug beteiligten Zünfte. Er freute sich riesig darüber, dass mit den Katzenbach-Hexen aus Bargen, der Narrenzunft Schozachtalnarren, der Musik der Narrenzunft Binsdorf und der Narrenzunft Binsdorf selbst, gleich drei Zünfte mit dabei waren, die man noch nie in Fischbach sehen konnte. Binsdorf ist bekanntlich der Geburtsort von Niedereschachs früherem Bürgermeister Otto Sieber, der sich in der Reihen der Zuschauer über diese Gruppe natürlich besonders freute. "Es hat lange gedauert, bis dieser Besuch nun endlich einmal zustande gekommen ist", wusste Alexander Pfaff zu berichten, der es eindrucksvoll verstand, die Zünfte vorzustellen und immer wieder auch die Zuschauer mit in das Umzugsgeschehen einzubinden.

Immer gerne kommen, zur Freude der Narrenzunft und der Zuschauer, aus der "Muttergemeinde" Niedereschach die Lehr-Hexen und der Trachtenverein Reckhölderle am Fastnachtssonntag nach Fischbach, wo beide Gruppen den Umzug bereichern. Den besonderen Charme des Fischbacher Umzugs machen die lokalen Themen aus. So wurde auf dem Mottowagen der NZ Fischbach, mit Blick auf die bevorstehende Bürgermeisterwahl kräftig Wahlkampf betrieben, und Amtsinhaber Martin Ragg und seine Mitbewerber Rüdiger Krachenfels und Fridi Miller, warben dort mit harten Bandagen um die Wählergunst. Getreu dem diesjährigen Dorffasnetsmotto "Römer, Griechen und Antike" handelte der zweite Mottowagen der Zunft von der Akropolis.

Die "Cäcilia-Singers" des Kirchenchores Fischbach sangen in diesem Jahr während des Umzuges unter dem Dach eines schützenden, weiteren Mottowagens der heimischen Zunft. Auch die Fischbacher Jugend war mit einem Wagen vertreten. Seitens des Trachtenvereins Reckhölderle nahm man in gekonnter Manier unter der Überschrift "Post goes to Modler", die derzeit "postlose" Situation im Kernort auf die Schippe und gab bekannt, dass in Bälde die Poststelle beim Autohaus und der Tankstelle von Hubert Modler eröffnet werde. Mit einer Hand Ölwechsel machen, mit der anderen Hand Postpakete annehmen – da kann es schon einmal passieren, dass, wie auf den Postpaketen und Briefen des Trachtenvereins zu sehen, die eine oder andere "Schwarze Hand" zu sehen sein wird. Nach dem Umzug herrschte in der Bodenackerhalle und allen Lokalitäten reges Narrentreiben.