Die Tischtennisabteilung aus Kappel möchte lieber im Kernort trainieren.Foto: Pixabay Foto: Schwarzwälder Bote

Hallennutzung: Verein möchte weiterhin in der größeren Eschachhalle trainieren

Niedereschach-Kappel. Um Auskunft darüber, weshalb die unter dem Dach des FC Kappel agierende Tischtennisabteilung (TA) ihren Trainingsbetrieb nicht weiterhin in der Eschachhalle, sondern in der frisch sanierten Schlossberghalle abhalten müsse, bat Ortschaftsrat Christian Hauser in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates Bürgermeister Martin Ragg.

In seiner Antwort erläuterte Ragg, dass die TA vor Beginn der Sanierung der Schlossberghalle dort ihren Trainingsbetrieb absolviert hat und eigentlich nur für die Zeit der Sanierung die Eschachhalle nutzen sollte. Zudem sei die TA eine der treibenden Kräfte gewesen, dass die Schlossberghalle von Grund auf saniert wird. Diese Sanierung habe für die Gemeinde und die früheren Ortschaftsräte einen riesigen Kraftakt dargestellt. Für die Sanierung habe man sogar andere Maßnahmen zurückgestellt.

"Dass ausgerechnet die TA jetzt nicht zurück will, trifft uns stark", so Ragg. Er verstehe zwar die Argumente der TA, die in der größeren Eschachalle bleiben möchte, weil diese höher ist und weil dort sieben, statt wie in Kappel nur fünf Tischtennisplatten aufgestellt werden können und weil man demzufolge auch zusammen mit der Jugendabteilung trainieren könne, was speziell auch für die Trainer alles einfacher machen würde. Hinzu komme, dass die Zahl der Aktiven bei der TA gewachsen ist.

Einer der Hauptgründe, weshalb die Gemeinde verlange, dass die TA wieder in die Schlossberghalle zurückwechseln müsse sei, dass auch die Schlossberghalle – wie alle anderen Gemeindehallen auch – als "Betrieb gewerblicher Art" geführt werde, was es der Gemeinde erlaube gegenüber dem Finanzamt Vorsteuer geltend zu machen. Das stelle mit Blick auf die investierten 3,2 Millionen Euro eine stattliche Summe dar. Um die Vorsteuer absetzen zu können, verlange das Finanzamt jedoch, dass die Hallenbenutzung nach einem bestimmten Schlüssel zu erfolgen habe und dazu gehöre eben auch die sportliche Nutzung. Hier spielen unterschiedliche Faktoren zusammen und die Gemeinde müsste wohl mehrere zehntausend Euro bereits geltend gemachter Vorsteuer an das Finanzamt zurückerstatten, wenn in der Halle zu wenig Sportbetrieb zu verzeichnen wäre.

Man habe das Thema auch bereits im Gemeinderat besprochen, so Ragg. Das Thema Vorsteuer, so Hauser, sei ihm bislang nicht bekannt gewesen. Ortsvorsteher Thomas Braun ergänzte, dass man die TA in die Eschachhalle vor Beginn der Sanierung terminlich "hineingedrängt" habe, dass sich aber die zeitgleich in der abgetrennten Halle die daneben agierende Gymnastikgruppe vom Trainingsbetrieb der TA auch gestört gefühlt habe. Hinzu komme, dass sich die Situation über den Winter hinweg, wenn weitere, Sport treibende Vereine in die Halle drängen, noch verschärfe. Braun könnte sich vorstellen, als Kompromisslösung in der Schlossberghalle noch eine Tischtennisplatte auf der Bühne aufzustellen, dann wären es sechs Platten.