Gesamtkommandant Jürgen Seemann Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Rede: In rund 15 Jahren fällt die Hälfte der Ehrenamtlichen weg

Niedereschach. Mahnende und nachdenklich stimmende Worte an die vielen anwesenden Menschen richtete Niedereschachs Gesamtkommandant Jürgen Seemann beim Neujahrsempfang der Gemeinde in seiner Begrüßungsansprache. Die Feuerwehr reichte während der Feier die traditionelle "Brotspende".

Bei seiner Rede rückte er nicht nur den Leitsatz der Feuerwehr "Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr" in den Blickpunkt, sondern wies auch auf die vielen Aufgaben und Einsätze der Wehr und auch anderer Hilfsorganisationen hin.

Die ehrenamtlichen Helfer bei den Hilfsorganisationen seien durchweg gut ausgebildet und tragen eine große Verantwortung, so Seemann. Mit Blick auf die Notwendigkeit und Wichtigkeit der Feuerwehren, vertrat Seemann die Meinung, dass sich im Selbstverständnis der Städte und Gemeinden, aber auch in der gesamten Gesellschaft, etwas verändern müsse, sollten die Pflichtaufgaben der Feuerwehren auf Dauer Bestand haben. Bis in rund 15 Jahren werden nach Angaben von Seemann, mehr als die Hälfte der heute noch aktiven ehrenamtlichen Einsatzkräfte die gesetzlich vorgeschriebene Altersgrenze von 65 Jahren erreicht haben und damit altersbedingt ausscheiden.

Er appellierte deshalb vor allem auch an die vielen anwesenden jungen Menschen, sich zu überlegen, ob sich diese nicht ehrenamtlich der Feuerwehr oder einer anderen Hilfsorganisation anschließen möchten. Ansonsten gebe es nur zwei Möglichkeiten und die vielen Pflichtaufgaben zu bewältigen. Entweder die Städte und Gemeinde müssen in dann hauptamtliches Personal investieren oder es müssen Abstriche bei der von der Gesellschaft geforderten Qualitätsstandards bei der Gefahrenabwehr und bei Hilfseinsätzen gemacht werden, so Seemann.