Bürgermeister Martin Ragg und sein Vorgänger Otto Sieber lieferten sich einen Elf-Meter-Krimi – mit Walter Erne im Tor. Foto: Preuß

FC Kappel eröffnet neues Kunstrasenfeld. Kosten belaufen sich auf 270.000 Euro. Schwierige Baumaßnahme.

Niedereschach-Kappel - Ein bisschen so war es wie bei der Eröffnung einer neuen Autobahn: Feierlich wurde ein Band zerschnitten. Doch es ging nicht um eine neue Straße, sondern den Kunstrasenplatz des FC Kappel.

Der Verein hat damit einen großen Schritt nach vorne gemacht, denn der neue Platz erhöht die Attraktivität des Clubs ungemein. Im Rahmen eines bunten Festprogramms auf dem Vereinsgelände fand nach einem feierlichen Empfang die offizielle Einweihung des in diesem Frühjahr fertiggestellten Kunstrasenplatzes statt. Gemeinsam zerschnitten Bürgermeister Martin Ragg und Altbürgermeister Otto Sieber, der wesentlich mit an der Realisierung des Vorhabens beteiligt war, sowie der frühere Vorsitzende des FC Kappel, Walter Erne, als der eigentliche Motor des Projektes, das symbolische Band zum Kunstrasenplatz durch.

Nicht jedoch ohne dass alle drei im Anschluss ihre sportliche Leistungsfähigkeit auf dem neuen Platz zur Schau stellen mussten: Lautstark von der Gästeschar angefeuert, ging es für den alten und neuen Bürgermeister darum, drei Bälle aus Elf-Meter-Entfernung in den Kasten zu platzieren, der von der früheren Torwartgröße Walter Erne gehütet wurde. Und siehe da, das Match konnte Bürgermeister Martin Ragg mit 1:0 für sich entscheiden.

Zuvor war der neue Vorsitzende des FC Kappel, Bernd Grüsser, auf die Historie des Kunstrasenplatzes eingegangen und hatte dabei erinnert, dass vor vier Jahren überlegt worden sei, was mit dem alten Hartplatz geschehen solle. Wie richtig die Entscheidung zum Bau eines Kunstrasenplatzes war, zeige sich darin, dass bis jetzt noch kein einziges Mal auf den Rasen, sondern lediglich noch auf dem neuen Kunstrasenplatz gespielt worden sei. Nach Aufstellung des Finanzierungsplans konnte das Vorhaben nur umgesetzt werden dank der vielen Spender, der Mitwirkung aller bei der Gestaltung der gesamten Anlage und durch die vielen Aktionen, die zur Finanzierung des Platzes initiiert wurden, und nicht zuletzt durch die Mithilfe der Gemeinde. Und natürlich war es der Initiator der Kunstrasenplatzes, Walter Erne, der die Entstehungsgeschichte wie kein anderer auf dem "Effeff" beleuchtete. "Mit dem Bau des Kunstrasenplatzes haben die vielen früheren Baumaßnahmen auf den Sportplatzgelände ihren Abschluss gefunden, die Arbeit hat sich gelohnt", so Erne. Und eines könne er mit Sicherheit am heutigen Tag sagen: "Von all den vielen Baumaßnahmen auf dem Sportplatzgelände war dies die schwierigste, verbunden mit etlichen schlaflosen Nächten".

Bürgermeister Martin Ragg bezeichnete den neuen Kunstrasenplatz als weiteres "Sahnehäubchen", das das schmucke Sportplatzgelände des FC Kappel bereichere. Und seine anfänglichen Bedenken, ob ein Verein wie der FC Kappel ein solches Projekt zu stemmen vermöge, hätten sich schnell zerstreut in Anbetracht der Tatsache, dass beim FC wirklich alle an einem Strang gezogen haben.

Ortsvorsteher Werner Reich zeigte sich regelrecht überwältigt, dass der FC ein solches Projekt bewältigen konnte. "Ich habe fast nicht glauben können, dass es klappt. Das Projekt hat mit allen Beteiligten jedoch eine solche Dynamik an der Tag gelegt, dass ihm schließlich nichts mehr im Wege stehen konnte." Die Kosten für den Platz belaufen sich auf 270.000 Euro, davon hat der FC Kappel 225.000 Euro zu finanzieren, erst dann wird der volle Zuschuss über 67.500 Euro bewilligt. Bisher wurden von den Helfern des FC 1900 Arbeitsstunden geleistet.