Viele Themen werden bei der Zukunftswerkstatt im Hildegard-Strohm- Stüble angesprochen. Joachim Bucher (rechts) unterhält sich mit Bürgermeister Martin Ragg. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Zukunftswerkstatt: Genossenschaft "Bürger für Bürger" soll gegründet werden / Joachim Bucher erläutert Vorteile

Im Rahmen einer Zukunftswerkstatt, die unter dem Thema "Leben im Alter in der Gesamtgemeinde" stand, machten sich engagierte Menschen Gedanken darüber, wie im Bereich der Nachbarschaftshilfe Verbesserungen erreichen kann.

Niedereschach. Geplant ist, in diesem Bereich einiges auf eine professionellere Schiene zu setzen. Hierfür will man Zuschüsse des Lands generieren und zudem eine Genossenschaft mit dem Namen "Bürger für Bürger" gründen.

Mit Joachim Bucher hat sich ein auf dem Gebiet der Nachbarschaftshilfe erfahrener Bürger zusammen mit der Vorsitzenden der "Sozialen Drehscheibe", Monika Weißer, und Bürgermeister Martin Ragg bereits viele Gedanken gemacht, um ein für die Zukunft tragfähiges Konzept auf die Beine zu stellen.

Eines der Ziele ist es, mehr aktive Mitstreiter zu finden, um die anstehenden Aufgaben auf möglichst viele Schultern verteilen zu können, damit niemand überfordert wird. Obwohl, wie sich bei der Zukunftswerkstatt zeigte, viele Details noch geklärt werden müssen, sind die Vorbereitungen bereits weit gediehen.

So ist bereits für Februar oder März die Gründungsversammlung für die Genossenschaft geplant. Bis Ende Mai 2019 sollen möglichst viele Menschen geworben werden, die bereit wären, sich gegen eine Aufwandsentschädigung in der Nachbarschaftshilfe zu engagieren.

In der Rottweiler Straße hat die Gemeinde Räume angemietet, in welchen bei Monika Weißer als Koordinatorin die Fäden zusammenlaufen sollen. Dort stehen auch Räume zur Nutzung für andere bereits im sozialen Bereich aktive Menschen und Organisationen bereit. Beginnen sollen die Hilfeleistungen im Juni 2019.

Weißer gibt Vorsitz ab

In ihrer Funktion als Vorsitzende der Soziale Drehscheibe (SD) ist Monika Weißer bereits bestens vernetzt. Um sich auf die neue Aufgabe konzentrieren zu können, wird sie in diesem Jahr das Amt der Vorsitzenden abgeben. Ein Nachfolger ist bereits gefunden.

Mit Fragen zur Infrastruktur und zum "Versorgungsmix" in der Gemeinde startete die Zukunftswerkstatt.

Dabei standen auf die Gesamtgemeinde bezogen Fragen rund um die Mobilität, Grundversorgung, Kommunikation, Hilfen im Alltag, Innovative Wohnformen im Alter und Hilfen zur Pflege im Blickpunkt und wurden lebhaft diskutiert.

Zudem hatte Bucher, getrennt nach den Ortsteilen Niedereschach, Schabenhausen, Kappel und Fischbach, bereits herausgearbeitet, wie sich im jeweiligen Ortsteil der Pflegebedarf, auf die jeweilige Altersgruppe und die Einwohnerzahl bezogen bis ins Jahr 2035 voraussichtlich entwickeln wird. Aktuell, so Beate Fetzer, seien es nur 15 Prozent der Pflegebedürftigen, die in Heimen gepflegt werden.

Helfer sind versichert

Über das Büro der Koordinationsstelle sollen, wenn alles läuft, sämtliche Einsätze der helfenden Menschen, die während ihrer Einsätze auch versichert sind, koordiniert, dokumentiert und abgerechnet werden.

Von dort wird dann auch an die Menschen die Hilfe in Anspruch nehmen, die Rechnung geschrieben, die dann wiederum, soweit möglich, über die Pflegekasse abgerechnet werden können. Vor diesem Hintergrund sind auch die erforderlichen Schulungen zu sehen.

Ziele der Genossenschaft

Die Ziele der Genossenschaft sind breit gefächert. So sollen beispielsweise ältere Menschen länger in ihrer Wohnung bleiben können und Einsamkeit verhindert werden. Durch die konsequente Mischung aus hauptamtlicher Steuerung vor Ort und Helfern sollen die Kosten möglichst niedrig gehalten werden. Über das Genossenschaftsmodell sollen die Bürger direkt beteiligt werden.

Die Zielgruppen

Die Zielgruppen wurden klar definiert. Dies sind alle hilfsbedürftigen Menschen, gleichgültig welchen Alters, in einer schwierigen persönlichen Lebenslage. Sowohl Hilfsbedürftige als auch pflegende Angehörige sollen entlastet werden. In der Koordinationsstelle kann auf Wunsch telefonisch der persönlich eine ausführliche Beratung erfolgen.

Hilfen im Alltag

Zu den von der Genossenschaft angebotenen Hilfen im Alltag zählen beispielsweise Dinge wie Fenster putzen, Staubsaugen, Pflege von Zimmerpflanzen, Bettwäsche wechseln und die Erledigung von Einkäufen. Dazu gehören Betreuung und Begleitung in der Freizeit und sei es nur auf ein kleines Schwätzchen. Für pflegende Angehörige sollen Austauschmöglichkeiten geboten werden.

Kontakt

Wer mitwirken möchte oder noch Fragen hat, kann sich per E-Mail unter nbh-niedereschach@outlook.de am Joachim Bucher wenden. Wem dies per E-Mail nicht möglich ist, der erreicht Bucher unterder Telefonnummer 0160/ 90 40 16 93.