Arbeitskreis Standortmarketing fördert Existenzgründungen / "Schnittstelle im Rathaus"

Von Eva-Maria Huber

Niedereschach. Sie haben Kompetenz, Motivation und jede Menge Ideen? Ihnen fehlt nur ein richtiger Business-Plan? Dann sind Sie im Niedereschacher Rathaus an der richtigen Adresse. Dort will man sich künftig besonders intensiv um Existenzgründer kümmern.

Was auch bei Altbürgermeister Otto Sieber "Chefsache" war, ist bei Nachfolger Martin Ragg nicht anders. Die Gemeinde möchte Existenzgründungen unterstützen und hat dafür ein Netz an ehrenamtlichen Lotsen aufgebaut, um junge Unternehmer zu fördern, ob es nun um Businesspläne, steuerliche oder architektonische Fragen geht.

Welche Ziele die Gemeinde und damit der Arbeitskreis Standortmarketing verfolgt, möchten Martin Ragg, Otto Sieber und die ehemaligen Existenzgründer und heutigen Unternehmer und Gemeinderäte, Walter Pankoke und Max sowie Manuela Fauler beim ersten Existenzgründertag am Freitag, 22. Februar, in den Räumen der Firma Touratech in Niedereschach (ab 16 Uhr) darlegen, weitere Veranstaltungen zum Thema sollen folgen.

"Wir möchten Mut machen zum Existenzgründen" und damit vor allem auch Arbeitsplätze schaffen. Mittlerweile hat sich die Initiative auch im Wirtschaftsministerium in Stuttgart bekanntgemacht. "In kleineren Kommunen sind solche Vorstöße eher selten", so Ragg.

Nicht nur für Gründungswillige oder interessierte Hochschulstudenten ist die Veranstaltung gedacht, sondern auch "für unsere Bürger und junge Menschen, die die Unternehmensnachfolge antreten möchten", bestätigen die Fünf, die sich innerhalb des Arbeitskreises Standortmarketing in der Arbeitsgruppe Existenzgründer engagieren.

"Wir wollen Existenzgründungen erleichtern", bekräftigt Ragg bei der Gesprächsrunde im Schwarzwälder Boten. So werden über die "Schnittstelle im Rathaus" nicht nur diverse Lotsen vermittelt. Auch bezüglich der Standortwünsche will man sich auch weiterhin flexibel zeigen, egal ob Bewerber größere oder kleinere Flächen benötigen. "Wir weisen deshalb niemanden zurück", zeigt sich Ragg offen. Eine Offenheit, die etwas Prophylaktisches hat. Dabei denkt die Arbeitsgruppe "in guten Zeiten an schlechtere Zeiten", und damit an Zeiten, in denen sich Überalterung und Fachkräftemangel zusammen mit der beobachteten Landflucht auch auf Gemeinden wie Niedereschach auswirken. "Potenzial haben wir hier sicherlich", so Pankoke, und "Reserveflächen für Industrie und Gewerbe sowieso", fügt Ragg hinzu.