Beate Bertsch freut sich sehr, dass auch die Jugend die katholische Bücherei in Niedereschach nutzt. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Bücherei: Auch in Zeiten digitaler Medien nutzt Nachwuchs das Angebot / Weihnachtsausstellung am Samstag

Die für jedermann nutzbare öffentliche katholische Bücherei in Niedereschach wird seit vielen Jahren sehr erfolgreich geführt. Dafür sorgt ein engagiertes Frauen-Team rund um Beate Bertsch.

Niedereschach. Beate Bertsch und ihr Team befassen sich immer wieder mit der Frage, ob es für Kinder und Jugendliche heutzutage noch interessant ist, ein Buch zu lesen, wo man doch im Zeitalter der digitalisierten Medien alle nur denkbaren Informationen und Bilder mit einem Fingerwisch über das Handy-Display herbeizaubern und genauso schnell wieder verschwinden lassen kann. Und ob die Jugend nicht lieber akustisch und visuell in die Harry-Potter-Welten eintauchen will, anstatt sich mühsam Wort für Wort und Seite für Seite da hineinlesen zu müssen. Natürlich passt die Bücherei ihr Angebot entsprechend der Nachfrage an und hat damit Erfolg.

Seit Jahren können sie und ihre Mitstreiterinnen auf annähernd gleichbleibende Leserzahlen verweisen, wenngleich, und das sieht Beate Bertsch realistisch, die Jugend immer mehr wegbricht, wogegen die Kinder im Grundschulalter nach wie vor als Nutzer der Bücherei gut vertreten sind. Das bedeute auch, entsprechend flexibel darauf zu reagieren bei den rund 250 Medien, die alljährlich neu in den Bestand eingestellt werden. Darunter finden sich sowohl Sachbücher, Literatur, Kinder- und Jugendbücher als auch Kassetten, CDs und seit neuestem auch Zeitschriften wie Geo oder "Köstlich vegetarisch".

Obwohl die digitalen Medien einen immer breiteren Raum einnehmen, sei auf der anderen Seite der Trend zum Lesen eines herkömmlichen, gedruckten Buches ungebrochen, erklärt Beate Bertsch, das sei auch die Erkenntnis von renommierten Marktforschungsinstituten. Und so ist für sie klar, dass auch Kinder und Jugendliche weiterhin für das traditionelle Buch zu begeistern sind, wenn man sie fach- und sachgerecht dazu hinführe. Dazu werde, so betont sie, zum Beispiel den Schulklassen der Gemeinschaftsschule bei Führungen die Bücherei vorgestellt, und für ihre Literaturprüfung haben die Acht- und Neuntklässler mehrmals die Bücherei besucht, um die passende Lektüre für die anstehenden Klausuren zu finden. Der Nachwuchs des Waldkindergartens stattet der Bücherei bereits Besuche ab. Und auch die zweiten Klassen seien zum Kennenlernen der Bücherei und deren Medien im Rahmen der Frederickwoche immer gern gesehene Gäste.

Seit neuestem stellt die Bücherei ihren jungen Lesern das "Antolin-Angebot" zur Verfügung, eine Software, mit der sie zuhause zusammen mit den Eltern am Computer die Möglichkeit haben, Fragen zu einem gelesenen Buch zu beantworten. Auf diese Weise merke das Kind sehr schnell, ob es das Buch auch sinnerfassend gelesen hat. Und Antolin macht so richtig Spaß, mit Quizfragen zu mehr als 70 000 Kinder- und Jugendbüchern sei das Programm eine Art Bibliothek für Quizfragen: Die Jungen und Mädchen wählen im Internet unter antolin.de einen Buchtitel, lösen dazu ein Quiz und verdienen sich Punkte.

Und das Lesen, das sei erwiesen, erweitere den Horizont, betont Beate Bertsch: Wer lese, der merke sich mehr, verstehe mehr und wisse mehr, und es sei auch gut für die Fitness, "denn Lesen hält unser Gehirn auf Trab".

Das Bücherei-Team mit Beate Bertsch, Ulrike Fornal, Gerda Lipp, Sabine Müller, Elke Obergfell und Elisabeth Schunk sowie den neuen Helferinnen Monika Weinert, Sabine Gierer und Helga Binkert bietet am Sonntag, 24. November, von 14 bis 17 Uhr zum Abschluss des Büchereijahres wieder die traditionellen Weihnachtsausstellung an. Diesmal jedoch, wegen eines Wasserschadens nicht im Katharinensaal, sondern in der evangelischen Kirche in Niedereschach. Dabei werden rund 250 neue Medien der Bibliothek vorgestellt, zusätzlich kann Lesestoff im Bücherflohmarkt günstig erworben werden. Für Kinder ist eine Bastelecke eingerichtet, Erwachsene können sich bei Kaffee und Kuchen stärken.