Das alte Wasserrad wird in die Innenarchitektur der Kappeler Säge integriert. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Sanierung: Interessierte besichtigen bei Richtfest Kappeler Säge / Bauherrin erläutert Vorhaben

Die alte Kappeler Säge wird durch die Familie Werner zu neuem Leben erweckt. Wie genau, das erklärte die Bauherrin Tajana Werner jetzt während des Richtfestes.

Niedereschach-Kappel. Viel ist in den vergangenen zwei Jahren spekuliert worden, was wohl aus der ehemaligen Säge und dem Gasthaus Löwen in Kappel werden soll, seit bekannt wurde, dass die Niedereschacherin Tajana Werner zusammen mit ihrer Familie nach dem Kauf des Anwesens vorhat, das Areal und die Gebäude aus dem "Dornröschenschlaf" zu wecken.

Nach dem Richtfest und der anschließenden Führung mit Tatjana Werner durch die verschiedenen Räumlichkeiten wurde deutlich, dass in Kappel ein echtes Schmuckstück in Form eines Erlebnisgastronomiebetriebes seiner Vollendung entgegengeht.

Fremdenzimmer, Verkaufsräume und eine regional agierende Kunstwerkstatt, im Untergeschoss ein Restaurant mit Nebenräumen und Biergarten sowie im Erdgeschoss ebenfalls ein Restaurant mit Küche und Verkaufsräumen für Geschenkartikel bilden das Konzept. Auch ein "wandelbarer Saal", der für die vielfältigsten Dinge geeignet ist, angefangen von Familienfesten, Seminaren bis hin zu Kunstausstellungen, ist geplant.

Lobenswert fanden die Besucher, dass die aus dem Bregenzer Wald stammende, heimat- und traditionsverbundene Tajana Werner mit dem Umbau der alten Säge und des Gasthauses Löwen ein Stück Kultur und Geschichte des Ortes wieder beleben möchte. So werden das alte Wasserrad und auch das Sägegatter der alten Säge in die Raumkonzeption integriert und für die Nachwelt erhalten. Gerne hätte man sogar das alte Wasserrad als Blickfang im großen Gastraum mit Blick durch die großen Fenster auf die Eschach wie früher mit Wasserkraft betrieben, hier habe aber das Baurechtsamt die Genehmigung versagt.

Auch die Ökologie spielt für Tajana Werner eine große Rolle, so sollen mit dem gesamten Ladenkonzept neue Wege beschritten werden – ohne Kunststoffe und ohne Plastik, soweit wie möglich. Die ehemalige Brücke über die Eschach unmittelbar unterhalb des Anwesens, die früher von den Anwohnern als Abkürzung genutzt wurde, wird wieder hergestellt als Verbindung zu den Parkplätzen in Form einer Carportanlage am Mühlenweg jenseits der Eschach.

Große Sorgen macht sich die Bauherrin um die mächtige Linde unmittelbar neben dem Haus. Ein Sachverständiger habe festgestellt, dass der Baum in einigen Bereichen innen komplett hohl sei, weswegen ein großer Ast ganz entfernt und ansonsten die Linde stark zurückgestutzt werden und er dann eine neue Krone bilden müsse. Warum die Schindeln an der Fassade des ehemaligen Löwen in schwarz gehalten sind, was etliche Kappeler Bürger sichtlich verwundert hatte, erklärte sie auch: "Sicherlich hätte man sie naturbelassen in grau anbringen können, die dunkeln dann jedoch nach und werden mit der Zeit unansehnlich." Nach etlichen Besichtigungstouren durch den Schwarzwald habe man sich nach dem aktuellen Trend bei den Schindeln erkundigt, und der liege momentan bei schwarz, weshalb man sich dafür entschieden habe.