Eine Fülle von Informationen gab es bei der Veranstaltung zum Breitbandausbau in Fischbach von Gottfried Vetter. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Breitband: Fischbacher sollen Anträge für schnelles Internet im Rathaus abgeben

Nachdem die Bürger aus Fischbach über den aktuellen Stand des Glasfaserausbau informiert wurden, haben viele Fischbacher ihre Hausanschlussverträge bereits bei der Gemeindeverwaltung abgegeben.

Niedereschach. Die Verträge wurden bereits vor geraumer Zeit jedem Haushalt zugestellt und sollten schnellstens im Rathaus in Niedereschach abgegeben werden. Gottfried Vetter stellte bei der Veranstaltung, den Zweckverband Breitbandversorgung, dessen Sinn und Zweck und die Planung für den Ortsteil vor. Nachdem der erste Bauabschnitt bereits vollzogen wurde, und das Land mit Blick auf den zweiten Bauabschnitt mitten im laufenden Antragsverfahren die Förderrichtlinien verändert habe, mussten zusätzliche Messungen erfolgen, um den tatsächlichen Bedarf nachzuweisen.

Es ist nun geplant, vorbehaltlich der erwarteten und beantragten Fördermittel, im kommenden Jahr den zweiten und dritten Bauabschnitt in Fischbach in einem Zug durchzuführen.

Die Gemeinde hat hierfür als "Co-Finanzierung" im Haushaltsplan 2019 die stolze Summe von 1,3 Millionen Euro bereitgestellt.

Ausführlich erläuterte Vetter auch viele technische Details und beantwortete eine Fülle von Fragen aus den Reihen zahlreichen Interessierten. Dabei zeigte sich schnell, dass jeder betroffene Hauseigentümer im Grunde wenigstens die kostenfreie, sogenannte "Ablage" bis zu seinem Hausgrundstück beantragen sollte, auch wenn er für sich privat aktuell keinen Bedarf sieht.

Ein vorhandener Breitbandanschluss bedeute in der Praxis eine erhebliche Wertsteigerung für jedes Gebäude. Das zeigte sich spätestens, als Vetter einmal anhand einiger Beispiele aufführte, wofür der Glasfaseranschluss in der Zukunft alles benötigt werde. Das fange an bei der immer stärker steigenden Anzahl von Home-Office-Büros bis hin zum Fernseher der Zukunft, der Ferndiagnose durch den Arzt im Gesundheitsbereich bis hin zu Fernwartungen und Überwachungen im Heizungsbereich oder Zählerablesungen.

Wer noch nähere Informationen benötigt, sollte sich möglich sofort mit Andreas Meyer im Niedereschacher Rathaus in Verbindung setzen. Er hilft bei Bedarf auch beim Ausfüllen der Hausanschlussverträge, die sich bei ihm bereits jetzt bündelweise stapeln.

Im Schwarzwald-Baar-Kreis wurde 2014 von allen Städten und Gemeinden und dem Kreis der Zweckverband Breitbandversorgung für den Ausbau des Glasfaser-Netzes gegründet.

Ziel des Zweckverbands unter dem Vorsitz von Landrat Sven Hinterseh ist es, im Laufe des kommenden Jahres das Backbone-Netz (Hauptleitungen) fertigzustellen, um dann nach und nach Ortsnetze (FTTB/H) zu entwickeln. Spätestens bis 2025 sollen alle Gebäude im Landkreis einen eigenen Glasfaseranschluss erhalten. Durch dieses sogenannte Betreibermodell wird nachhaltig die Möglichkeit geschaffen, leistungsfähige Glasfaser direkt an die Gebäude heranzuführen.

Dagegen kann beim Deckungslückenmodell, bei dem ein Zuschuss an ein privates Unternehmen gewährt wird, obwohl im Gegensatz zum kommunalen Ausbau kaum Einfluss genommen werden kann, um eine flächendeckende Verbesserung in allen Gebieten zu erzielen. Überall, wo es wirtschaftlich darstellbar ist, wird mit FTTB gearbeitet.

Die Projekte werden gemeinsam mit der an der Hochschule Furtwangen University ansässigen Stiftungsprofessur für "Digitale Infrastrukturen im ländlichen Raum" von Jürgen Anders erarbeitet. Der Dozent ist im beratenden Ausschuss des Zweckverbands tätig.

Eine große Bedeutung in der gesamten Planung kommt den Städten und Gemeinden zu. Sie dienen als wichtige Multiplikatoren bei der Information der Bürger und der späteren Vermarktung des Betreibers, der Firma Stiegeler IT.