Versammlung: Bürgermeister Martin Ragg wartet mit Neuigkeiten auf / Postagentur an anderer Stelle

Der Rück- und Ausblick von Bürgermeister Martin Ragg, die Ehrungen verdienstvoller Bürger und ein ansprechendes Rahmenprogramm prägten am Sonntagnachmittag in der Eschachhalle die "Brotspende 2018".

Niedereschach. Die Vereinsgemeinschaft Kappel hat in diesem Jahr die Brotspende gereicht und erwies sich als vorbildlicher Gastgeber. Die Gäste in der Eschachhalle wurden der Niedereschacher Geschichte folgend, aus der sich auch der Name der Brotspende ableitet, kostenlos mit Butter- und Schmalzbroten, Most und auch alkoholfreien Getränken bewirtet. Wer wollte konnte hierfür am Ende der Veranstaltung eine kleine Spende in einen aufgestellten Spendentopf werfen, dessen Inhalt dem Sozialfond der Gemeinde zugute kommen wird.

Eröffnet wurde die Brotspende musikalisch von der Musik- und Trachtenkapelle Kappel unter der Leitung von Ramona Bayer. Der Vorsitzende der Kapelle, Johannes Link, begrüßte in seiner Eigenschaft als Sprecher der Vereinsgemeinschaft Kappel die Gäste. Einen beeindruckenden musikalischen Akzent setzte danach Matthias Faller am Flügel.

Die Segensworte sprach in diesem Jahr Pfarrer Alexander Schleicher von der Seelsorgeeinheit An der Eschach. Schleicher ging auf das Wort "Ehrenamt" ein, das er lieber durch den Satz "Menschen mit Herzensengagement" ersetzt wüsste.

Alles andere als alltäglich war ein Liedvortrag von in Niedereschach als Flüchtlinge wohnenden christlichen Menschen aus China. Diese christliche Gruppe, die in Niedereschach gut integriert ist, hat sich, als sie von der Brotspende erfuhr, auch als Dankeschön für die freundliche Aufnahme in Niedereschach angeboten, das Programm mit einem Liedvortrag zu bereichern.

Der Kirchenchor Kappel unter der Leitung von Matthias Faller und der Schulchor der Grundschule Kappel sorgten zwischen den einzelnen Programmpunkten ebenfalls für beste musikalische Unterhaltung.

Einen breiten Raum nahmen die Ehrungen ein. Dabei wurden Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen für besondere Verdienste geehrt. Das reichte von Blutspendern bis hin zum sportlichen Bereich (wir berichten noch).

Breit gestreut waren die Themenfelder bei den auch in die Zukunft weisenden Ausführungen von Bürgermeister Martin Ragg. Dabei ging er auch auf die Verkehrssituation in der Villinger Straße ein, wo vor wenigen Wochen eine Niedereschacher Bürgerin bei einem Verkehrsunfall zu Tode kam.

Was die Schließung der Postagentur im Kernort angeht, wartete der Schultes mit einer Neuigkeit auf: Hubert Modler, der Niedereschacher Tankstellen- und Werkstattbetreiber, wird in seinen Räumlichkeiten nach erforderlichen Umbauarbeiten noch in diesem Frühjahr eine neue Postagentur übernehmen, so dass die Menschen im Kernort auf diesem Gebiet wieder gut versorgt sein werden.

Prächtig entwickelt hat sich nach den Worten des Bürgermeisters auch die Existenzgründungsoffensive Niedereschach (EGON). Seit der EGON-Gründung im Jahr 2013 haben sich 51 Gründer selbstständig gemacht. Dadurch, dass man EGON nun auch auf die Nachbargemeinden Deißlingen und Dauchingen ausgeweitet habe und mit diesen Gemeinden gemeinsam mit Gunnar von der Grün einen erfahrenen Wirtschafts- und Existenzgründungsförderer eingestellt habe, habe man einen weiteren, wichtigen Schritt nach vorne gemacht.

Dass man gemeinsam mehr erreichen könne, zeigt sich nach den Worten von Ragg auch in den Bereichen Gemeinschaftsschule und dem E-Mobilitätsprojekt "Spurwechsel", bei dem Niedereschach, genau wie beim EGON-Projekt, mit den Gemeinden Deißlingen und Dauchingen zusammenarbeitet. "Dass unsere Existenzgründungsoffensive, welche wir nun ja in ›Neckar-Eschach‹, umbenannt haben, ihrer Zeit voraus ist, zeigt sich auch daran, dass das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg am kommenden Donnerstag im Haus der Wirtschaft in Stuttgart alle Kommunalvertreter des Landes zur Vorstellung des neuen Landeswettbewerbes ›Gründungsfreundliche Kommune‹ eingeladen hat. Es ist für uns eine große Ehre, dass uns das Ministerium gebeten hat, dabei neben ›Start im Quadrat‹ der Stadt Mannheim sowie ›startUp.connect‹ des Ortenau-Kreises eben auch unser EGON-Projekt als nachahmenswertes Beispiel vorzustellen", freut sich Ragg.

Weitere von Ragg angesprochene Themenfelder, über die wir noch berichten, waren die Gewerbegebietsweiterung in Fischbach, der Wirtschaftsbereich mit der überraschenden Insolvenz der Touratech AG, die Nutzung des Reitgeländes des insolventen Reit- und Fahrvereins Niedereschach, der Friedhofsbereich, die Gemeinschaftsschule Eschach-Neckar, die Sanierung der Niedereschacher Schule, die Straßenbeleuchtung, die auf LED umgestellt wird, der Breitbandausbau, die Sanierung der L 181 von Niedereschach-Fischbach bis nach Erdmannsweiler und die Bürgermeisterwahl am 25. Februar.

Dazu sagte er: "Ich bitte Sie schon heute sehr herzlich – und zwar unabhängig davon, ob sich ein oder wie beim letzten Mal fünf Kandidaten bewerben: Machen Sie von ihrem Wahlrecht auf alle Fälle Gebrauch. Stärken Sie unsere Gemeinde und den Bürgermeister – oder vielleicht auch eine Bürgermeisterin – durch eine starke Wahlbeteiligung."