Sichtlich wohl fühlen sich die Coburger Fuchsschafe im Solarpark in Fischbach. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Solarpark: Coburger Fuchsschafe pflegen die Wiese

Niedereschach-Fischbach. Als eine Art "lebendiges Landschaftspflegemodell" agieren seit knapp zehn Jahren die einmal fast vom Aussterben bedrohten "Coburger Fuchsschafe" des Niedereschacher Schafhalters Gerhard Peral-Müller auf dem eingezäunten Gelände des Solarparks auf der Riedwiese in Fischbach. Ganz im ökologischen Sinne, was der Energiegewinnung und dem Artenschutz zugutekommen soll, wurden damals von Gerhard Peral-Müller sogenannte Fuchsschafe erworben und probeweise als "Landschaftspfleger" innerhalb der Umzäunung des Solarparks eingesetzt. Die Schafe grasen seither Jahr für Jahr, ohne Schäden an der Anlage anzurichten, die eingezäunte Grasfläche unter den Modulen umweltfreundlich ab. Es gibt keine Verbissschäden an der Elektrik, nachdem bereits im Vorfeld der Beweidung einige Bereiche der Anlage durch Schutzzäune gesichert wurden. Und auch was die Vermehrung der Schafe anbetrifft, klappt alles so wie erhofft, denn Jahr für Jahr gibt es jede Menge vierbeinigen Nachwuchs. Die Fuchsschafe fühlen sich dort sichtlich wohl, und an besonders heißen Tagen nutzen sie die Solarmodule sogar als Schattenspender.

Bei den Fuchsschafen, auch Coburger Füchse genannt, handelt es sich um eine alte Landrasse, die im 19. Jahrhundert weite Teile der europäischen Mittelgebirge besiedelte. Meist benannt nach den örtlichen Zuchtgebieten, waren sie unter vielen Namen bekannt: Eisfelder Fuchsschaf, Westerwälder Füchse, Goldfüchse, Eisfelder Füchse und viele mehr. Durch die Entwicklung zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wenige Rassen mit hoher Fleischleistung und feiner Wolle zu züchten, wurden die Landschafe systematisch dezimiert, manche Rassen wurden sogar vollends ausgerottet. Dass dem Fuchsschaf dieses Schicksal erspart blieb, ist Otto Stritzel, einem Tuchhändler aus dem Fichtelgebirge, zu verdanken. Auf der Suche nach einem bodenständigen und widerstandsfähigen Schaf, das ihm außerdem gute Wolle brachte, stieß Stritzel auf das Coburger Fuchsschaf.

"Die Schafe sind widerstandsfähig, genügsam, fruchtbar und langlebig", so Gerhard Peral-Müller der sich längst zu einem Schafexperten entwickelt hat.