Einen Abriss über die aktuelle Situation der Genossenschaft geben (von links): der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Matthias Ratz, der Vorstandsvorsitzende Alwin Rist, Finanzvorstand Alexander Heinzelmann und der Aufsichtsratsvorsitzende Martin Ragg bei der Versammlung. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Bilanz: Mehr als elf Millionen Kilowattstunden Wärme produziert / Mitgliederzahl steigt auf 387

In positivem Licht erschien die Genossenschaft "Bürgerenergie Niedereschach" (BEN) bei der Hauptversammlung.

Niedereschach. Angesichts der besonderen Umstände und coronabedingten Einschränkungen, war es vielen Mitgliedern der Genossenschaft "Bürgerenergie Niedereschach" (BEN) sicherlich nicht möglich, der ganz im Zeichen der Hygiene- und Abstandsregeln stehenden Hauptversammlung der BEN beizuwohnen. Dabei gab es viel Positives zu berichten.

Rund fünf Millionen Liter Heizöl gespart

Der Vorstandsvorsitzende, Alwin Rist, erstattete Bericht über das Geschäftsjahr 2019 und konnte beeindruckende Zahlen vermelden: Es wurden insgesamt 11 604 000 Kilowattstunden Wärme produziert. Dies entspricht einer Heizöleinsparung von 1,16 Millionen Litern und einer CO2-Einsparung von etwa 3000 Tonnen. Insgesamt konnten seit Inbetriebnahme der Heizanlage und des Nahwärmenetzes im Jahr 2014 rund fünf Millionen Liter Heizöl und 14 500 Tonnen CO2 eingespart werden. Die Eigenstromproduktion durch das Blockheizkraftwerk betrug rund 327 000 Kilowattstunden. Ein Drittel davon wurde als Eigenstrom benötigt, zwei Drittel der Stromerzeugung wurden eingespeist. Die Abwärme aus der Biogasanlage der HSV betrug 1,161 Millionen Kilowattstunden.

Der Finanzvorstand Alexander Heinzelmann legte der Versammlung den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019 vor, verbunden mit den Vorschlägen zur Gewinnverwendung und gab einen Überblick über die finanzielle Entwicklung. Die Mitgliederzahl ist im Jahr 2019 auf 387 gestiegen. Die Verbindlichkeiten konnten um 326 000 Euro zurückgefahren werden. Der Jahresüberschuss 2019 betrug 35 158,62 Euro. Heinzelmann schlug eine Dividendenausschüttung von zwei Prozent vor.

Der Aufsichtsratsvorsitzende und Versammlungsleiter Martin Ragg erklärte sich mit dem Gewinnverwendungsvorschlag einverstanden. Erfreut berichtete Ragg über das Ergebnis der Pflichtprüfung durch den Genossenschaftsverband. Es gab seitens des Verbandes keine Beanstandungen.

Ragg erläuterte die Versammlungs- und Beschlusslage in der Zeit des Lockdowns und danach. Über eine Sondernorm des Genossenschaftsgesetzes wurde der Jahresabschluss vom Aufsichtsrat einstimmig festgestellt. Der Vorstand und Aufsichtsrat schlugen einvernehmlich vor, das Ergebnis des Jahresabschlusses wie folgt zu verwenden: zehn Prozent des Jahresüberschusses (35 158,62 Euro), also 3515,86 Euro, gehen in die gesetzliche Rücklage, 6328,55 Euro gehen in andere Rücklagen, die zuvor von Alwin Rist erläutert wurden. Als Dividende werden 9884,21 Euro ausgeschüttet, und der Rest in Höhe von 15 430,21 Euro wird als Rücklage in das Jahr 2020 fließen.

Ascheentsorgung bleibt ein schwieriges Thema

Alwin Rist teilte mit, dass die Genossenschaft derzeit laufend den Zählerwechsel betreibe. Künftig müsse eine moderate Zählerwechselgebühr erhoben werden, weil diese Kosten nicht im Wärmepreis einkalkuliert seien. Im Jahr 2020 wurden noch vier Neuanschlüsse realisiert.

Die Ascheentsorgung bleibe ein schwieriges Thema, weil die Asche in einer Spezialdeponie endgelagert werden müsse. Ministerpräsident Winfried Kretschmann aber habe bei seinem Besuch zugesagt, sich bei diesem Thema, das er lange mit den Vorstandsmitgliedern der BEN besprochen habe, zu engagieren. Zudem wies Rist auch auf die notwendigen Sanierungsaufwendungen in der Heizzentrale hin, die zwangsläufig anfallen. Aktuell wurde eine Sanierung der Schamottierung beim 1500-Kilowatt-Kessel durchgeführt.

Besonders hob Rist die ehrenamtlichen Leistungen vieler BEN-Mitglieder hervor. Beispielgebend für viele andere nannte er Jörg Glatz, der sich um das BHKW kümmert. Ohne derart engagierte ehrenamtliche Mitglieder gehe es nicht.