Wie sehr die Grundschule in Fischbach den Bürgern am Herzen liegt, zeigte sich bei der Sitzung des Ortschaftsrats nicht nur durch den guten Besuch, sondern auch durch die rege Diskussion in welche die Anwesenden eingebunden wurden.Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftsrat: Grundschule bleibt erhalten / Mittagessen und Betreuung sollen bald angeboten werden

Die gute Nachricht für die Fischbacher Schüler vorneweg: Eine Schließung der Grundschule in Fischbach ist für alle Verantwortlichen kein Thema, zumal damit zu rechnen ist, dass die aktuell sehr niedrige Schülerzahl (26) nach einer Durststrecke wieder steigen wird.

Niedereschach-Fischbach. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Fischbacher Eltern ihre Kinder auch für die Grundschule in Fischbach anmelden. Einige berufstätige Eltern tun sich damit wegen der bislang in Fischbach nicht vorhandenen Nachmittagsbetreuung etwas schwer. Deshalb will man möglichst schnell die Weichen dafür stellen, dass diese Möglichkeit auch in Fischbach geschaffen wird und bei Bedarf die Kinder ein Mittagessen erhalten und bis 14 Uhr betreut werden.

Der Ortschaftsrat Fischbach fasste am Ende der langen Beratung den einstimmigen Empfehlungsbeschluss an den Gemeinderat, wonach an der Grundschule in Fischbach unter Nutzung der in der angrenzenden Bodenackerhalle vorhandenen Küche von Montag bis Donnerstag ein Mittagessen angeboten wird. Hochgerechnet wird dies pro Jahr rund 18 000 Euro kosten. Ortsvorsteher Peter Engesser sagte zu, sich für diesen Beschluss, der den mittel- und langfristigen Bestand der Grundschule in Fischbach sichern soll, im Gemeinderat einzusetzen.

Das Thema kam in der Sitzung des Fischbacher Ortschaftsrats deshalb auf die Tagesordnung, weil zahlreiche Eltern in der Sitzung des Gremiums im Oktober 2019 vorstellig geworden sind und befürchteten, dass der Bestand der Schule gefährdet sein könnte. Diesen Eindruck hatten sie bei einer zurückliegenden Elternversammlung und einer dort von Rektor Peter Singer routinemäßig vorgenommenen Information bezüglich der aktuellen Schülerzahlen gewonnen. Fälschlicherweise, wie sich nun herausstellte, den Singer bekannte sich am Montagabend unmissverständlich zum Schulstandort Fischbach. Unter Einbeziehung der zahlreich anwesenden Eltern wurde die Situation an der Grundschule in Fischbach, die eine Außenstelle der Gemeinschaftsschule Eschach-Neckar ist, sehr intensiv diskutiert. Mit dabei waren vom Staatlichen Schulamt Simone Spengler, die für die Kinder- und Jugendhilfe zuständige Bereichsleiterin der Stiftung Lernen, Fördern, Arbeiten (LFA), Marie-Kristin Breddin, Rektor Peter Singer, Bürgermeister Martin Ragg, Hauptamtsleiter Jürgen Lauer und die Leiterin des Gemeindekindergartens "Villa Kunterbunt", Iris Müller. Die so vorhandene Fachkompetenz war bei der Diskussion sehr hilfreich, denn die Eltern hatten viele Fragen. So manche Vorstellung, wie man das Problem des fehlenden Mittagessensangebotes für die Grundschüler unter Einbeziehung des Gemeindekindergartens pragmatisch ändern könnte, löste sich angesichts der Gesetze und Vorgaben schnell in Luft auf. Die Idee, die wahrscheinlich wenigen Grundschüler, die auf den Mittagstisch angewiesen sind, nach Schulschluss einfach in den nur wenige hundert Meter entfernten Kindergarten zu begleiten, wo sie dann mit den Kindergartenkindern hätten zu Mittag essen können, musste verworfen werden. Marie-Kristin Breddin erläuterte, was in einem solchen Fall alles für bürokratische Hürden genommen werden müssten.

Simone Spengler vom Staatlichen Schulamt ging auf die Vorgaben des Organisationserlasses ein und betonte, dass der Slogan "Kurze Beine – kurze Wege" nach wie vor gelte. Kurzfristig werde es auch dann keine Änderungen geben, wenn die aktuelle Schülerzahl in Fischbach auf unter 26 Kinder fallen sollte.